Neuer Webshop und Verkauf auf Tmall Global

Deichmann setzt auf „Click & Collect“ und China

Veröffentlicht: 15.03.2019 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 15.03.2019
Frau vor Deichmann-Filiale

Im Schuhhandel läuft es nicht so richtig. Der Branchenverband BDSE gab gerade erst ein „schwieriges Geschäftsjahr“ bekannt und lieferte dazu die Zahlen: Der Gesamtumsatz sank 2018 im Schnitt um drei Prozent, stationär sogar um vier Prozent. Drei Viertel der Händler machten im vergangenen Jahr ein Umsatzminus. Online steigt der Umsatz zwar um rund vier Prozent, vor einigen Jahren war das Wachstum allerdings noch zweistellig. Der Umsatz aus dem Online-Geschäft macht etwa ein Fünftel des Gesamtumsatzes im Schuh-Einzelhandel aus. 

Deichmann startet Click & Collect und neuen Webshop

Deichmann will das Online-Geschäft daher jetzt auf verschiedenen Ebenen ausbauen, wie das Unternehmen bekannt gab. Der Essener Händler will einen neuen Online-Shop errichten. Außerdem soll Click & Collect starten und so das Online-Geschäft besser mit dem stationären Handel verknüpft werden. Die Kunden können dann im Webshop ordern und die Bestellung in einer der Filialen abholen. „Die Vernetzung zwischen dem stationären und dem Online-Handel ist für uns entscheidend. Wir sehen unsere Zukunft als Omnichannel-Anbieter und wollen unseren Kunden eine nahtlose Markenerfahrung bieten“, erklärt Heinrich Deichmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates. „Sie sollen auf allen Kanälen bei uns einfach und bequem shoppen können und Inspiration und Spaß am Einkauf erleben.“

Deichmann verkauft derzeit in 40 eigenen Online-Shops in 26 Ländern und auf vier Online-Marktplätzen – jedoch nicht auf Amazon. Man wolle nicht seine Markenhohheit verlieren, heißt es in einer früheren Erklärung. Im Online-Bereich wächst Deichmann laut eigenen Angaben weiterhin zweistellig.

Verkauf auf chinesischer Plattform Tmall Global

Auch im Ausland forciert der deutsche Händler sein Online-Geschäft. Künftig will Deichmann einen Teil seines Sortiments auf der chinesischen Plattform Tmall Global anbieten. Die enorm wachsende chinesische Mittelschicht gilt als besonders konsumfreudig – vor allem bei westlichen Waren. Im Jahr 2018 wurden laut Statista im E-Commerce-Markt in China rund 529 Milliarden Euro umgesetzt, am meisten im Bereich Bekleidung.

Insgesamt konnte Deichmann 2018 weltweit 178 Millionen Paar Schuhe in den Filialen und über die Onlineshops verkaufen. Der Bruttoumsatz im Geschäftsjahr 2018 beträgt 5,8 Milliarden Euro. Flächenbereinigt ergab das eine minimale Umsatzsteigerung von gerade mal 0,1 Prozent. Die Gründe für das stagnierende Geschäft sieht das Unternehmen einerseits im warmen Sommer 2018, aber auch in der steigenden Konkurrenz durch reine Onlineanbieter und Modeunternehmen, die eigene Schuhsortimente auf den Markt bringen. 2019 will das Unternehmen insgesamt 285 Millionen Euro in Filialen, Digitalisierung und Internationalisierung investieren – so viel wie nie zuvor.

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