Getragene Kleidung

Asos will Konten dreister Kunden sperren

Veröffentlicht: 08.04.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 15.04.2019
Logo des Modeanbieters Asos

Der Bereich Mode und Fashion zeichnet sich im Online-Handel durch besonders hohe Retouren-Quoten aus. Viele Kunden bestellen sich mehrere Größen oder unterschiedliche Modelle, um aus diesen Artikeln das Passende auszuwählen. Neben den „normalen“ Varianten-Bestellungen und -Retouren gibt es aber auch immer wieder Kunden, die sich Kleidung bestellen, tragen und dann zurückgeben. Und genau solche Kunden verursachen den Modehändlern hohe Kosten und viel Ärger.

Asos geht es um auffällige Kundenkonten

Doch ein solches Verhalten scheint sich der britische Modehändler von einigen Kunden nicht mehr bieten lassen zu wollen. Wie Ecommerce News Europe berichtet, will das Unternehmen recht strikte Maßnahmen ergreifen und solche Retournierer künftig aussperren.

Im Einzelnen heißt das: Wenn Asos künftig Kunden bemerkt, die ein ungewöhnliches Retouren-Verhalten an den Tag legen, indem sie beispielsweise viel größere Mengen als üblich zurücksenden oder wenn Asos vermutet, dass bereits getragene Kleidungsstücke zurückgeschickt werden, „dann müssen wir möglicherweise das Konto und die dazugehörigen Konten deaktivieren“, zitiert Ecommerce News Europe den Händler.

Diese neuen Maßnahmen hatte das Unternehmen in einer E-Mail an seine Kunden erläutert. Darüber hinaus verwies Asos auf den Fakt, dass die neue Strategie auch mit Umweltaspekten in Zusammenhang stehen, schließlich sind Retouren immer auch alles andere als nachhaltig.

Auch andere Händler wollen das Zurücksenden getragener Kleidung verhindern

Mit dem neuen Vorgehen steht Asos nicht allein da: Viele Anbieter im Bereich Fashion haben in der Vergangenheit bereits neue Wege beschritten, um zu verhindern, dass Kunden Kleidung tragen und dann doch zurückschicken: Verwiesen wird an dieser Stelle beispielsweise auf Zalando. Der Händler hatte vor einiger Zeit damit begonnen, sehr große Schilder und Etiketten an Produkten anzubringen, sodass es für Kunden schwieriger sein soll, diese zu tragen. Sobald dieses Etikett entfernt werde – so heißt es zumindest auf entsprechenden Etiketten –, sei der Kunde verpflichtet, das Kleidungsstück zu kaufen.

Nachtrag: Fehlendes Etikett ist kein Hindernis für eine Retoure

Solche Etiketten, mit denen Kleidungsstücke versehen werden, sollen verhindern, dass Kunden diese tragen und später zurücksenden. Tatsächlich sind entsprechende Tricks aus rechtlicher Sicht jedoch unzulässig. Ein fehlendes Etikett ist kein Hindernis für eine Retoure. Annehmen muss der Händler das Produkt im Rahmen des Widerrufs auch ohne Ettikett.

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