Insolvenz

Großer Stellenabbau beim Markenhersteller Loewe?

Veröffentlicht: 27.05.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 27.05.2019
Logo des Techherstellers Loewe.

Bereits Anfang Mai wurde bekannt, dass Loewe Insolvenz anmelden muss. Trotz dieses Schrittes ließ der deutsche Markenhersteller damals verlauten, dass nicht nur alle Kundenaufträge sowie Lieferantenverbindlichkeiten abgewickelt werden könnten, sondern dass auch die Löhne und Gehälter der rund 500 Mitarbeiter nicht in Gefahr seien (wir berichteten). Doch mit dieser zwischenzeitlichen Einschätzung könnte das Unternehmen laut Medienberichten falsch gelegen haben.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, steht dem Hersteller ein großer Stellenabbau bevor: „Offenbar will das Unternehmen bald weitgehend im Ausland fertigen lassen – nicht nur dem Großteil der knapp 500 Mitarbeiter am Stammsitz in Kronach droht die Entlassung“, heißt es dort mit Verweis auf firmennahe Kreise.

Loewe: Made-in-Germany-Strategie ist sehr teuer

Der Gang ins Ausland und ein Abbau des Großteils der fast 500 Arbeitsplätze solle „Loewe für potenzielle Investoren attraktiver“ machen. Zudem würde eine Verlagerung der Fertigung ins Ausland die Kosten senken. Bislang waren zwar die Einzelteile aus Asien importiert worden, doch sowohl die Montage als auch die Abschlusskontrolle sowie der Kundendienst waren im deutschen Kronach verortet.

Gerade mit Blick auf die Marktführer aus dem asiatischen Raum – LG, Samsung und Panasonic – war der preisliche Konkurrenzkampf für Loewe kaum zu stemmen. Eine Entwicklung weg von den preisintensiven Made-in-Germany-Produkten könnte diesen Kampf entsprechend erleichtern.

Loewe forciert neben Stellenabbau auch neue Produktlinien

Auch Loewe-Chef Ralf Vogt habe potenzielle Pläne zu den personellen Einschnitten bereits bestätigt: „Ja, es kann zu Einschnitten kommen, die über den bisherigen Planungen liegen“, zitiert ihn die Süddeutsche. Dennoch scheinen konkrete Vorhaben noch nicht unter Dach und Fach, denn Stellenstreichungen seien demnach „auch vom Konzept eines zukünftigen Investors abhängig“.

Wie es scheint, komme man jedoch um Entlassungen je nach Geschäftsentwicklung nicht herum. Konkrete Zahlen liegen aktuell nicht vor, doch der Umsatz soll den Berichten nach einen 20- bis 25-prozentigen Rückgang verzeichnen.

Vogt sagte außerdem, dass „die Verlagerung weiterer TV-Produktlinien eine Option“ seien. Bereits Anfang Mai hatte Loewe im Rahmen der Insolvenz-Verkündung betont, dass man sich auch mit neuen Produktkategorien auseinandersetze, um das eigene Portfolio zu erweitern und darüber hinaus auch Kooperationen mit neuen Partnern anstrebe.

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