Marktanteil in China schrumpft

Wegen Rassismus-Eklat: Dolce & Gabbana büßt Umsatz ein

Veröffentlicht: 29.08.2019 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 29.08.2019
 Dolce & Gabbana-Laden

Eine völlig fehlgeschlagene Werbekampagne zeigt nun ihre Auswirkungen auf das Mode-Unternehmen Dolce & Gabbana: Der Umsatz in China ging um drei Prozent zurück, wie fashionnetwork berichtet.

Es sollte lustig sein – und wurde ein Desaster: In einem Werbespot von 2018 zeigte das italienische Modehaus Dolce & Gabbana chinesische Models, die mit Stäbchen verzweifelt versuchen, eine Pizza zu essen. Das chinesische Publikum lief Sturm, die Werbekampagne wurde als rassistisch gebrandmarkt, eine Fashion Show musste abgesagt werden – und die Kunden blieben weg. Auch eine Entschuldigung der Modeschöpfer scheint die Wogen nicht geglättet zu haben.

Umsatz in Asien sank um drei Prozent

Das hat sich jetzt wohl auch in den Geschäftszahlen von Dolce & Gabbana gezeigt. Im Gesamtumsatz sank der Anteil des asiatisch-pazifischen Marktes von 25 auf 22 Prozent. Außerdem erwarten die Italiener, dass der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr in China weiter sinken wird. Dieser Aspekt wird noch verschärft, weil die chinesischen Käufer – vor allem die gigantische und kaufkräftige Mittelschicht – vielen Experten als DER Absatzmarkt schlechthin gilt. Westliche Luxuswaren und Nischenprodukte sind dort heiß begehrt. Ein Drittel der weltweiten Gesamtausgaben für Luxusprodukte stammt mittlerweile von chinesischen Kunden. Die Unternehmensberatung Bain prognostiziert in Festlandchina einen Anstieg des Absatzes von Luxusgütern von bis zu 20 Prozent.

Dolce & Gabbana verweist auf andere Ursachen

Dolce & Gabbana hat sich zu den vermuteten Gründen für den Umsatzrückgang nicht geäußert. Das Unternehmen verweist stattdessen laut fashionnetwork auf globale Handelsspannungen, eine Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und die aktuellen Proteste in Hongkong. Insgesamt ist der Umsatz von Dolce & Gabbana im Geschäftsjahr 2018/19 aber um 4,9 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro gestiegen.

Dolce & Gabbana fiel in der Vergangenheit immer wieder durch misslungene Werbung auf: 2007 gab es zum Beispiel Kritik an einer Fotoserie, der Sexismus und die Verherrlichung von Gruppenvergewaltigungen vorgeworfen wurde.

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