Händlerbund-Weihnachtsstudie 2019

Amazon verliert als Umsatzkanal zu Weihnachten an Bedeutung

Veröffentlicht: 27.11.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.11.2019
Titelbild der Weihnachtsstudie

Das Weihnachtsgeschäft ist in vollem Gange, die Online-Händler bereiten sich auf die stressigen letzten Wochen des Jahres vor. Doch nur noch jeder dritte Händler (33 Prozent) meint, dass Amazon der wichtigste Umsatzkanal im Weihnachtsgeschäft ist, wie die aktuelle Weihnachtsstudie des Händlerbundes zeigt. Im Vorjahr sahen noch 45 Prozent der Händler den Marktplatz als wichtigsten Umsatzkanal an – Amazon büßt also satte 12 Prozentpunkte im Vergleich ein. 

Damit fällt das Unternehmen von Jeff Bezos sogar knapp hinter seinen Konkurrenten Ebay zurück: Auch dieser Marktplatz verliert in diesem Jahr etwas an Bedeutung, allerdings nur um zwei Prozentpunkte und kommt damit immerhin noch auf 34 Prozent. Als wichtigster Umsatzkanal steht der eigene Online-Shop unverändert bei 47 Prozent der Händler hoch im Kurs. Ein Plus verzeichnet das Ladengeschäft (17 Prozent; 2018: 15 Prozent) sowie andere Absatzkanäle wie Ebay Kleinanzeigen, Otto oder auch Etsy (11 Prozent; 2018: 5 Prozent).

Rabatte und Gutscheine auf dem Vormarsch

Um sich auf das Weihnachtsgeschäft vorzubereiten, haben die Händler bereits einige Maßnahmen unternommen: Zwei Drittel füllen ihre Lager, um auf das erhöhte Bestellaufkommen vorbereitet zu sein, jeder Dritte will Werbeanzeigen zum Fest schalten. In diesem Jahr versuchen Händler zudem verstärkt, Kunden mit Rabatten und Gutscheinen zu locken: Jeder dritte Händler will der Händlerbund-Studie zufolge Preisnachlässe zu Weihnachten bieten und rund jeder fünfte Händler will entsprechende Coupons anbieten. Im Vorjahr waren Rabatte (19 Prozent) und Gutscheine (13 Prozent) noch weniger beliebt. 

Es gibt allerdings auch Händler, die keine besonderen Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft treffen wollen: 17 Prozent der befragten Händler gaben in der Studie an, keine extra Vorkehrungen zu treffen. Im Vorjahr waren es noch 20 Prozent der Händler, die so an das Weihnachtsgeschäft herangingen.

Die Logistik bereitet den Händlern weiterhin Sorge

Allgemein erhoffen die Händler sich vom Weihnachtsgeschäft wieder steigende Umsätze. 67 Prozent nehmen an, zu Weihnachten größere Umsätze als im Vergleich zum bisherigen Jahr zu erzielen und 55 Prozent erwarten höhere Umsätze im Vergleich zum Vorjahr. „Wieder sind die Umsatzerwartungen im Online-Handel hervorragend. Die Mehrzahl der Händler rechnet mit wachsenden Erfolgen“, heißt es in der Weihnachtsstudie des Händlerbundes.

Trotzdem blicken die Händler auch vermehrt besorgt auf die Weihnachtszeit: Vor allem der steigende Druck auf die Logistik treibt die Händler um: 82 Prozent von ihnen befürchten eine Überlastung der Lieferdienste – immerhin hat sich dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr erstmals nicht weiter erhöht. 2018 befürchteten noch 84 Prozent der Händler eine Überlastung der Logistik durch Kapazitätsgrenzen. Daneben sorgt sich rund jeder Dritte aber auch um eine erhöhte Retourenquote (36 Prozent), jeder Fünfte befürchtet Kundenbeschwerden. Ähnlich wie im Vorjahr geht aber fast jeder zehnte Händler (9 Prozent) davon aus, keine Schwierigkeiten in der Weihnachtszeit zu haben.

Der Händlerbund hat zum fünften Mal in Folge seine Weihnachtsstudie durchgeführt. In diesem Jahr wurden 441 Händler zum Thema Weihnachten befragt.

Infografik Weihnachtsstudie HB

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