Händlerbund-Studie

Das Coronavirus sorgt bei jedem zweiten Händler für schlechtere Umsätze

Veröffentlicht: 17.03.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 16.03.2020
Online-Handel: Kreditkarte und Laptop

Das Coronavirus führt zu spürbaren Einschränkungen im öffentlichen Leben und in der Wirtschaft. Doch wie trifft Sars-CoV-2 kleine und mittelständische Online-Händler konkret? Der Händlerbund hat 412 Händler zu den Auswirkungen des Virus auf ihr Geschäft und ihr Leben befragt. 

Dabei zeigt sich, dass der Großteil der Händler vom Coronavirus betroffen ist: Geschäftlich zeigen sich 70 Prozent, privat 50 Prozent der befragten Händler betroffen. Doch wie wirkt sich die Coronakrise auf den E-Commerce aus? Mehr als jeder zweite Händler (55 Prozent) sieht negative Konsequenzen für das Geschäft, fast jeder zehnte (9 Prozent) meint, die Coronakrise sei gut für das Geschäft. Jeder dritte Händler glaubt, dass die aktuelle Situation weder gute noch schlechte Auswirkungen auf das Geschäft habe.

Jeder zweite Händler verzeichnet Umsatzeinbußen

Konkret hat fast jeder zweite Händler (45 Prozent) bereits einen sinkenden Umsatz hinnehmen müssen. Auch die Sortimente sind bei zwölf Prozent der Befragten geschrumpft. Weitere Auswirkungen, die Händler beschreiben, sind stockender Versand, erschwerte Warenverfügbarkeit, steigende Stornierungen, unterbrochene Beschaffung und abgesagte Messetermine. Nur jeder dritte Händler gibt an, keine Veränderungen im Handel zu erleben.

Auch im Kundenservice wirkt sich die Coronakrise aus, wenn auch offenbar nicht ganz so stark: Der Großteil der Händler gibt an, keine Veränderungen in diesem Bereich zu bemerken (58 Prozent). Fast jeder dritte Händler hat weniger Kundenkontakt in den vergangenen Wochen. Sieben Prozent sagen, sie würden weniger Kundenbeschwerden erhalten, bei acht Prozent der Befragten steigt die Zahl der Kundenbeschwerden dagegen.

Händler sind verunsichert, aber auch genervt

Bei der Frage, wie die Händler das Risiko durch das Coronavirus für den Online-Handel einschätzen, zeigt sich knapp jeder Zweite (47 Prozent) „verunsichert“. Rund jeder vierte Händler ist dagegen von dem Virus „genervt“, 15 Prozent der Befragten gehen nach eigenen Angaben „entspannt“ mit der Situation um und 14 Prozent zeigen sich sogar „amüsiert“. Als „panisch“ bezeichnet sich lediglich ein Prozent der Befragten.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Händler persönlich nun umsichtiger mit Schutzmaßnahmen sind: 81 Prozent der Befragten geben an, sich nun häufiger die Hände zu waschen. Zwei von drei Händlern verzichten in diesen Tagen auf den Handschlag und 52 Prozent der Befragten gaben an, keine Events und Messen zu besuchen. Knapp jeder zweite Händler gab an, Menschenmengen zu meiden und rund jeder vierte verzichtet auf Dienstreisen. 

Großteil glaubt, dass sich die Lage zuspitzen wird

Was die weitere Entwicklung der Situation angeht, gehen die meisten Händler davon aus, dass sich die Lage zunächst noch verschlimmern wird. Lediglich acht Prozent sagen, dass es „bald besser“ werde, vier Prozent glauben, dass das Schlimmste vorbei sei. 44 Prozent geben an, dass die Situation schlimmer wird, 38 Prozent sagen, dass es erst schlimmer und dann besser wird. 

Weitere Erkenntnisse zeigt die Händlerbund-Studie „Coronavirus 2020: Auswirkungen im Online-Handel“.

Infografik 2020 Corona Studie

(zum Vergrößern auf die Grafik klicken)

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