Der frühe Vogel

US-Bundesstaaten prüfen Amazons Verhältnis zu Händlern

Veröffentlicht: 15.06.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 15.06.2020
Amazon Mitarbeiter

Die beiden US-Bundesstaaten Kalifornien und Washington nehmen Amazon offenbar deutlicher ins Visier, um den Umgang des Unternehmens mit seinen Händlern zu untersuchen. Dabei soll es um die Vorwürfe gehen, dass Amazon-Mitarbeiter Daten von Verkäufern genutzt haben sollen, um konkurrierende Produkte anzubieten. Wie t3n.de berichtet, soll Washington zudem prüfen, ob Amazon es den Händlern darüber hinaus erschwert, Produkte auf anderen Plattformen zu verkaufen. 

Das Justizkomitee des US-Repräsentantenhauses hatte Amazon-Chef Jeff Bezos vergangenen Monat dazu aufgefordert, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Auch in der EU droht dem Konzern Ärger: Die EU-Kommission soll kurz davor stehen, ein offizielles Kartellverfahren gegen Amazon einzuleiten (wir berichteten). 

Die EU hatte bereits vor einem Jahr eine offizielle Untersuchung gegen den US-Konzern gestartet, die nun zu einem Kartellverfahren führen könnte. Auch hier geht es um den Vorwurf, dass Amazon die Daten seiner Händler dazu nutze, um eigene Produkte auf den Markt zu bringen. Amazon hält sich zu den Vorwürfen bedeckt und hat sich auch noch nicht zu den Untersuchungen in den USA geäußert. Laut t3n.de wollten die Generalstaatsanwaltschaften von Washington und Kalifornien die Untersuchungen ebenfalls nicht kommentieren.

Großes Umsatzplus bei Schutzmasken

Nachdem klar wurde, dass Schutzmasken gegen die Ausbreitung des Coronavirus helfen können, stieg die Nachfrage enorm an. Das wirkte sich auch auf den Preis der Schutzmasken aus, wie die FAZ berichtet. Demnach stieg der Preis pro Maske im Großhandel durchschnittlich um rund 509 Prozent, die Umsätze stiegen in diesem Bereich um rund 14.200 Prozent.

„Schutzmasken sind in Windeseile aus der Nische für spezielle Anwendungsfälle zum neuen Alltagsprodukt geworden“, erklärt Bettina Arleth, Handels-Expertin bei Nielsen. Das Marktforschungsunternehmen hatte die Umsatzentwicklung untersucht. Die Lebensmittel- und Drogeriemärkte verzeichneten ein Umsatzplus von rund 8.000 Prozent bei einer Preiserhöhung von durchschnittlich 254 Prozent.

Galeria Karstadt Kaufhof: Stephan Fanderl nimmt seinen Hut

Der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Chef Stephan Fanderl räumt seinen Posten. Wie der Warenhauskonzern der Zeit zufolge mitteilte, sei die Trennung einvernehmlich erfolgt. Hinter den Kulissen habe es Spannungen zwischen Fanderl und René Benko, Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof, gegeben. Auch mit der Gewerkschaft habe der Manager ein eher schwieriges Verhältnis gehabt, heißt es bei der Zeit weiter.

Die Unternehmensführung bei Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen nun zunächst der Finanzvorstand Miguel Müllenbach, der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz und der vom Gericht bestellte Sachwalter Frank Kebekus.

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