Massiver Stellenabbau

Esprit streicht 1.200 Jobs, Sennheiser rund 650 Stellen

Veröffentlicht: 02.07.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 02.07.2020
Schriftzug Jobs wird mit einer Schere zerschnitten

Die Coronapandemie hat zahlreiche Unternehmen ins Schlingern gebracht – nicht nur die, denen es vor der Krise schon nicht so gut ging, sondern auch manche, die gute Bilanzen vorweisen konnten. Zwei solcher strauchelnden Unternehmen sind der Modekonzern Esprit und der Audiospezialist Sennheiser. Die beiden hatten sehr unterschiedliche Ausgangslagen, sehen sich nun allerdings zum deutlichen Stellenabbau gezwungen.

Esprit schließt etwa jede zweite Filiale in Deutschland

Esprit sieht einem weitreichenden Stellenabbau entgegen. Weltweit will der Modekonzern offenbar 1.200 Stellen abbauen – und wie Reuters Online berichtet, entfalle „der Löwenanteil der Stellenstreichungen“ auf Deutschland. Diese Maßnahme geschehe im Zuge eines Restrukturierungsplans, mit dessen Hilfe die Unternehmenskosten dauerhaft gesenkt werden sollen. 

Von den rund 50 Läden, die das Unternehmen in Deutschland derzeit aufweisen kann, soll jeder Zweite noch vor Weihnachten geschlossen werden. Als zeitlicher Rahmen wird Ende November als Frist genannt.

Sennheiser machen Event-Absagen und Ladenschließungen zu schaffen

Auch Sennheiser geht es aktuell nicht so gut. Noch im vergangenen Jahr konnte der Audioexperte einen Rekordumsatz von mehr als 756 Millionen Euro und einen leicht abgesackten operativen Gewinn von 18,5 Millionen Euro verbuchen. Doch die Coronapandemie hat die Geschäfte erschüttert.

„Die gesamte Veranstaltungs- und Musikindustrie ist durch die Corona-Pandemie weltweit praktisch zum Stillstand gekommen“, zitiert das Handelsblatt Co-CEO Daniel Sennheiser. „Die Krise hat viele unserer Kunden – speziell die Verleiher – sehr hart getroffen. Viele sind in ihrer Existenz bedroht.“ Bei Sennheiser sei beispielsweise der Verkauf von Profi-Mikrofonen eingebrochen. Auch Jens Michow, Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) verwies auf die desolate Lage des Wirtschaftszweig, der aktuell am Boden liege und es „kein Licht am Ende des Tunnels“ gebe. 

Aufgrund der massiven Umsatzeinbrüche müsse Sennheiser nun agieren und Stellen abbauen: Weltweit bis zu 650 Arbeitsplätze sollen in einem Zeitraum bis Ende 2022 gestrichen werden. Auf dem deutschen Markt, wo das Unternehmen etwa jeden zweiten seiner 2.800 Mitarbeiter beschäftigt, seien rund 300 Stellen betroffen. „Wir sind ein Familienunternehmen, und jeder einzelne unserer Mitarbeiter ist Teil des Teams. Deshalb fällt uns dieser Schritt sehr schwer“, kommentiert Andreas Sennheiser, ebenfalls CEO der Firma.

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