Auswertung durch Idealo

Online-Händler geben Senkung der Mehrwertsteuer kaum weiter

Veröffentlicht: 13.07.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 13.07.2020
Weißes Prozentzeichen vor einer weißen Wand

Fast genau zwei Wochen gilt die Senkung der Mehrwertsteuer nun schon: Die Bundesregierung hatte die Senkung der Steuer von 19 auf 16 Prozent bzw. von 7 auf 5 Prozent für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 verkündet, um damit der Coronakrise entgegenzuwirken. Doch wie wird mit der Senkung im E-Commerce verfahren? Geben die Händler die Steuersenkung weiter? – Mit diesen Fragen hat sich die digitale Preisvergleichsplattform Idealo für die „Welt am Sonntag“ auseinandergesetzt.

Senkung der Mehrwertsteuer im Schnitt um 0,77 Prozent 

Das Ergebnis der Analyse: Viele Online-Händler scheinen sich gegen eine Weitergabe bzw. komplette Weitergabe der eingeführten Mehrwertsteuersenkung entschieden zu haben. Wie ntv mit Verweis auf die Welt am Sonntag berichtet, haben die 100 umsatzstärksten Online-Shops ihre Preise in den vergangenen zwei Wochen durchschnittlich lediglich um 0,77 Prozent gesenkt. 

Zwar habe Idealo bei mehr als drei Viertel der analysierten Shops – genauer gesagt bei 78 an der Zahl – im Vergleich zum Juni eine Senkung feststellen können, allerdings sei diese Mehrwertsteuersenkung bei nur acht Shops im Schnitt höher als zwei Prozent gewesen. „Wäre die Senkung des regulären Steuersatzes von 19 Prozent auf 16 Prozent komplett weitergegeben worden, hätte das Minus dem Bericht zufolge bei 2,52 Prozent liegen müssen“, heißt es weiter. Beim ermäßigten Steuersatz müsste die Senkung bei 1,87 Prozent liegen.

Mehrwertsteuersenkung für Händler nicht unkritisch

Die vorübergehende Senkung des Mehrwertsteuersatzes bis Ende des Jahres wurde im Rahmen des Konjunkturpakets der Bundesregierung beschlossen. Grundsätzlich sind entsprechende Maßnahmen, um die Wirtschaft zu stärken und die Corona-Folgen für Unternehmen abzufedern, zu begrüßen. Allerdings gab es aus der Branche auch Kritik an dem hohen bürokratische Aufwand, den die Mehrwertsteuersenkung für Händler mit sich bringt und – gerade auch mit Blick auf die geringe Vorlaufzeit – eine weitere, massive Belastung darstellt. 

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