Der frühe Vogel

Drogeriekette Müller will Online-Lieferdienst starten

Veröffentlicht: 07.09.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 07.09.2020
Logo der Drogeriekette Müller an einem Einkaufszentrum

Im vergangenen Jahr hat sich bei der Drogeriekette Müller Grundlegendes geändert: Der 87-jährige Unternehmer Erwin Müller gab seinen Posten ab und holte Günther Helm in die Geschäftsführung. Nun will Helm, der zuvor bei der österreichischen Aldi-Tochter Hofer aktiv war, das Unternehmen fit für die Zukunft machen und rückt dabei offenbar den Online-Handel stark in den Fokus. In einem Interview mit dem Handelsblatt kündigte er jüngst die Einführung eines Lieferdienstes an: „Wir werden die ganze Bandbreite abdecken, und dazu gehört auch ein Lieferdienst.“ Zwar sei auch der stationäre Handel weiterhin wichtig, doch auch dieser soll quasi digitalisiert und mit komfortablen Online-Lösungen verknüpft werden, um den Kunden ein bestmögliches Einkaufserlebnis zu bieten. „Wir haben mit sehr hoher Geschwindigkeit das entwickelt, was wir jetzt haben. Aber da dürfen wir nicht stehen bleiben.“

Schon in den vergangenen Monaten hat Müller bewiesen, dass die hauseigene Digitalisierung im Zentrum steht: Den Start einer eigenen Müller-App sowie eines Click & Collect-Services hatte Helm bereits auf den Weg gebracht. Und die Entwicklungen bzw. Neuerungen scheinen bereits nach kurzer Zeit zu fruchten: Jene Investitionen, die das Unternehmen schon vor Corona etwa in die Digitalisierung gesteckt habe, hätten sich spürbar ausgezahlt und Einbußen durch die stationären Schließungen abgepuffert.

Neben der App und digitalen Services hatte sich Müller zuvor auch am österreichischen Online-Handelsportal Nice Shops beteiligt. „Das ist ein klassisches Wachstumsunternehmen mit vielen kleinen Nischenshops, legt jedes Jahr 50 Prozent zu und liegt jetzt bei einem Umsatz von 100 Millionen. Das ist für Müller ein toller Inkubator, von dem wir viel lernen können, wie man Dinge anders machen kann“, wird Helm weiter zitiert. Auch weitere potenzielle Zukäufe seien laut dem Manager möglich. Auch stehe eine Expansion in der Schweiz und in Österreich sowie in anderen europäischen Staaten wie Spanien, Slowenien, Kroatien oder Ungarn auf der Agenda. „Wir schöpfen in allen unseren Bestandsmärkten bei Weitem noch nicht den Markt ab, den wir abschöpfen könnten.“

Lieferando-Mutter geht von Wachstum aus – auch nach Corona

Takeaway.com, das Mutterunternehmen von Lieferando hat große Pläne für die Zeit nach Corona. In der Zeit der Pandemie selbst konnte das Unternehmen von einem Bestell-Boom profitieren. Diesen Schwung wolle man auch in den kommenden Monaten erhalten: „Wir rechnen damit, dass sich das Geschäft auf diesem hohen Niveau stabilisiert“, zitiert Reuters Online Manager Jörg Gerbig. „Wenn wir Neukunden gewinnen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie wieder bestellen.“ Allerdings müsse der Anbieter auch weiterhin Investitionen vornehmen, um Konkurrenten abwehren zu können.

Nagellack-StartUp Gitti erhält Millionen

In der StartUp-Show Die Höhle der Löwen kam das Nagellack-StartUp Gitti gut an. Obwohl sich in der Sendung ein großer Deal anbahnte, platzte dieser im Nachhinein. Trotzdem geht Gitti nicht leer aus. Denn nun soll das Jungunternehmen nach Angaben von t3n ein Millionen-Investment abgestaubt haben: Mehr als drei Millionen Euro hätten Investoren nun in den Berliner Anbieter gesteckt. „Bereits im März dieses Jahres konnte Gitti Grazia Equity und einige Business Angels von sich überzeugen, nun wurde die Seed-Runde durch den Einstieg vom Venture Capital Investor Btov Partners und einem weiteren Investment von Grazia erweitert“, heißt es. Das frische Geld soll etwa in die Produktentwicklung, aber auch in die Erweiterung des bestehenden Sortiments fließen.

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