Krisengewinner

Corona katapultiert Lieferando nach vorn

Veröffentlicht: 07.12.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 07.12.2020
Lieferando-Kurier

Online-Lieferdienste wie Lieferando zählen zu den klaren Gewinnern in der Coronapandemie. Während der Lockdowns und den Geschäftsschließungen ließen sich deutlich mehr Menschen ihr Essen nach Hause liefern. Das bestätigt nun auch Katharina Hauke, Deutschland-Chefin bei Lieferando, in einem Interview mit dem Tagesspiegel. Bereits jetzt seien mehr als 20.000 Restaurants auf der Plattform gelistet. „Insgesamt hat uns Corona mit Blick auf die Restaurant-Anzahl um ein Jahr nach vorne gebracht“, so Hauke.

Wachstum in allen Bereichen

Alleine im dritten Quartal gingen die Bestellungen bei Lieferando um 38 Prozent nach oben, monatlich verzeichnet der Konzern rund zehn Millionen Bestellungen. „Im Durchschnitt vermitteln wir einem Restaurant 100.000 Euro Umsatz pro Jahr“, betont die Deutschland-Chefin. Dabei konzentriert sich Lieferando zwar auch auf die großen Ketten, im Fokus stehen aber kleine Betriebe. „Wir verstehen uns da als digitalen Berater: Wie starte ich ein Liefergeschäft? Wie baue ich eine Website auf? Wie mache ich Marketing?“, beschreibt Katharina Hauke das Konzept.

Zwar lässt sich mit Lieferando schnell und einfach eine große Reichweite erzielen, besonders aber kleine Familienunternehmen müssen sich genau überlegen, ob das Modell des Lieferdienstes überhaupt sinnvoll ist. Das Unternehmen erhebt eine Provision von 30 Prozent, was in vielen Fällen die gesamte Marge des Gastronomen entspricht. Laut Hauke liefern die Restaurant in 90 Prozent der Fälle ihre Bestellungen allerdings selber aus, dann reduziert sich die zu zahlende Gebühr auf 13 Prozent.

Kritik reißt nicht ab

Trotz des erfolgreichen Jahres sieht sich Lieferando auch immer wieder mit viel Kritik konfrontiert. Erst kürzlich ging es um schlechte Arbeitsbedingungen beim Lieferdienst, die Fahrer sollen während der Arbeitzeit keine Toiletten finden, da den Restaurants dies aufgrund der Corona-Beschränkungen untersagt ist. Diese Vorwürfe weist die Deutschland-Chefin im Interview allerdings zurück. „In kaum einer Sparte der Transportlogistik ist der Zugang zu Waschräumen einfacher. Wir haben mehr als 20.000 Partner-Restaurants und die Fahrer sind im Schnitt zwei Mal pro Stunde in einem Restaurant“.

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