Sharing Economy immer noch eine Nische

Otto schließt seinen Mietservice Otto Now

Veröffentlicht: 13.01.2021 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 13.01.2021
Screenshot: Ottos Mietservice Otto Now

Vor ziemlich genau vier Jahren – im Dezember 2016 – startete der Versandhändler Otto einen neuen Service namens Otto Now. Dieser sollte Kunden die Möglichkeit geben, Produkte nicht kaufen zu müssen, sondern sie über einen bestimmten Zeitraum mieten zu können. Allerdings scheint sich der Dienst nicht langfristig durchgesetzt zu haben. Wie Otto nun mitteilte, wurde der Dienst zum 12. Januar 2021 eingestellt.

Seit diesem Tag werden nach Informationen der Website keine neuen Mietverträge mehr eingegangen. Kunden, die noch einen laufenden Mietvertrag haben, brauchen sich allerdings keine Gedanken zu machen. Diese laufen weiter und die Produkte können wie zuvor genutzt werden.

Otto Now: Von 100 zu 1.700 Produkten

Gestartet war Otto Now 2016 mit einem Sortiment von ungefähr 100 Produkten, die vor allem aus dem Bereich Technik und Multimedia stammten, daneben gab es allerdings auch Mietartikel aus Kategorien wie Haushalt und Sport. Im Laufe der Zeit wurde das Angebot immer weiter ausgebaut, Ende 2018 kamen sogar Möbel hinzu, später auch E-Scooter

Kunden konnten schließlich aus einer Produktpalette von rund 1.700 verschiedenen Mietartikeln wählen, angefangen bei Smartphones und Kameras über Kaffeeautomaten und Waschmaschinen bis hin zu Drohnen oder Sportgeräte.

Otto stellt Plattform-Strategie weiter in den Fokus

Man habe sich mit Otto Now im Bereich der Sharing Economy ausprobiert und dabei viel gelernt, kommentiert Marc Opelt, Vorsitzender des OTTO-Bereichsvorstandes, das Ende des hauseigenen Mietservices. „Die Produktvermietung ist in Deutschland nach wie vor ein Nischenmarkt, Konsument*innen bevorzugen meist den Kauf eines Produktes. Deshalb haben wir uns die Frage gestellt: Investieren wir weiter in ein Miet-Modell oder fokussieren wir uns auf unser Kerngeschäft? Wir haben uns für Letzteres entschieden.“ Stattdessen werde sich der Konzern weiterhin darauf konzentrieren, Otto zu einer Online-Plattform auszubauen. „Daran arbeiten wir mit aller Kraft.“

Auch auf die insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bisher bei Otto Now aktiv waren, geht Otto ein: Diese sollen im Unternehmen verbleiben. Man suche gemeinsam nach neuen Herausforderungen innerhalb der Firma.

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