Refinanzierung

Douglas sichert sich Kredite in Milliardenhöhe

Veröffentlicht: 29.03.2021 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 29.03.2021
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Douglas sichert sich eine Refinanzierung: Mit einem milliardenschweren Paket ist die Parfümeriekette für die nächsten fünf Jahre finanziell wieder gut aufgestellt und könne die eigene Digital-First-Wachstumsstrategie nun konsequent fortsetzen, wie der Konzern aktuell bekanntgab. In der Summe handelt es sich um eine Finanzspritze von etwa 2,55 Milliarden Euro.

Finanzierung „spricht für Qualität des Geschäfts“

Die frische Finanzierung setzt sich aus einem jeweils vorrangig besicherten 600 Millionen Euro hohem Darlehen, einer Anleihe in Höhe von 1.305 Millionen Euro und einer PIK-Anleihe in Höhe von 475 Millionen Euro sowie einer revolvierenden Kreditlinie in Höhe von 170 Millionen Euro zusammen, wie es in einer Konzernmitteilung heißt. Die Douglas-Gesellschafter – der Finanzinvestor CVC und die Familie Kreke – stellten zudem Eigenkapital in Höhe von 220 Millionen Euro bereit. „Angesichts der Corona-Pandemie und andauernder Lockdowns ist eine Finanzierung in dieser Größenordnung eine Herausforderung. Dass wir sie abgeschlossen haben, spricht für die Qualität des Geschäfts“, so CVC-Deutschland-Chef Alexander Dibelius gegenüber der FAZ

Douglas-CEO Tina Müller erklärte zudem, dass Investoren und Eigentümer um die „operative Leistungsfähigkeit als digitales Unternehmen mit stationärem Geschäft“ wüssten und bekräftige die Konzernstrategie, „die Verzahnung von E-Commerce und stationärem Geschäft weiter vorantreiben“. 

Online- vor Offline-Geschäft? 

Das Online-Geschäft macht bei Douglas derzeit etwa ein Fünftel am Gesamtumsatz aus, konnte aber die Einbuße aus der Coronakrise nicht abfedern: Der Umsatz ging im vergangenen Geschäftsjahr um 6,4 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Bereits Ende Januar kündigte Douglas deshalb an, bis zum Herbst 2022 etwa 500 Filialen zu schließen. Das betrifft insbesondere etwa 500 Standorte in Spanien und Italien, hierzulande sollen ca. 60 Geschäfte geschlossen werden. Damit sind europaweit etwa 3.000 Arbeitsplätze bei der Beauty-Plattform betroffen. 

Vor allem die eigenen Angestellten kritisierten deshalb die starke Hinwendung zum E-Commerce, sie fühlten sich von der Geschäftsführung hintergangen, wie etwa Businessinsider berichtete. Wie die FAZ weiter schreibt, geschehe die digitale Transformation CEO Tina Müller zufolge nicht auf dem Rücken der Filialen. Sie ergebe sich stattdessen „aus dem geänderten Konsumverhalten unserer Kundschaft und bezieht die Filialen mit ein, indem sie direkt an den Online-Umsätzen partizipieren.“

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