Kolumne

Im Click&Meet-Dschungel – Irrfahrt durch den stationären Handel

Veröffentlicht: 20.04.2021 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 20.04.2021
Schild Click & Meet

Na, haben Sie auch schon Click&Meet ausprobiert, um endlich wieder in Ihren Lieblingsläden shoppen gehen zu können? Das Modell des Terminshoppings soll es den stationären Händlern auch in der aktuellen Coronakrise erlauben, ihre Läden zu öffnen und dennoch für hohe Sicherheit zu sorgen. Im Prinzip eine tolle Sache, wären da nicht die vielen unterschiedlichen Auslegungen und Varianten, die Kunden aktuell im Click&Meet-Dschungel schon mal gerne verzweifeln lassen.

Mit oder ohne Termin, Test und Telefonnummer?

Versucht man nämlich einen Termin fürs Shoppen auszumachen, muss man als Kunde erst mal genau verstehen, welche Regelungen für den einen Laden gelten: Manche Ladenbetreiber bieten die recht simple Terminvergabe online an, andere pinnen ihre Telefonnummer an die Scheibe für eine telefonische Terminvergabe, wieder andere lassen nur noch mit negativem Coronatest rein und dann gibt es noch die speziellen Fälle, bei denen man als Konsument spontan und vor Ort einen „Termin“ fürs Shoppen machen kann. Was jetzt aber in welchem Geschäft gilt, man weiß es einfach nicht.

Interessant wird es auch dann, wenn nicht mal die Dienstleister selber wissen, wie genau sie die aktuellen Regelungen eigentlich einhalten müssen. Kleines Beispiel aus dem echten Leben gefällig? Bei einem Autohaus auf der Website steht was von telefonischen Beratungsterminen, auf Nachfrage heißt es von einem Kollegen, dass auch Gespräche mit Termin vor Ort gemacht werden können. Will man dann als Kunde zwei Tage später einen Termin ausmachen, bekommt man von einem anderen Mitarbeiter gesagt: „Kommen Sie einfach vorbei, Termin müssen Sie keinen machen“. Wenn sogar die Mitarbeiter die eigenen Richtlinien nicht genau kennen, dann wird es für Kunden natürlich nicht einfacher. Was passiert denn, wenn ich dann einfach vor der Tür stehe und ausgerechnet den Mitarbeiter erwische, der auf eine vorherige telefonische Terminvergabe besteht?

Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht

Dabei kann man den Einzelhändlern und Ladenbesitzern natürlich keinen Vorwurf machen, dass sie sich aus den doch recht schwammigen Bestimmungen zu Click&Meet die für sie beste Variante raussuchen. Modeläden für die eher ältere Generation fahren mit der Telefonnummer-an-der-Ladenscheibe-und-einfach-anrufen-Taktik sicher am besten, während Geschäften für Deko-Artikel oder ähnliches, deren Besuch man selten plant und eher spontan beim Vorbeischlendern mal fix reinschaut, die direkt-vor-Ort-Terminvergabe entgegenkommt. Für Kunden sorgen die verschiedenen Modelle, Auslegungen und Regelungen allerdings für maximale Verwirrung und erheblichen Zeitaufwand, alles vorher genau zu recherchieren, um dann nicht doch vor verschlossenen Türen zu stehen, weil eben genau das Lieblingsgeschäft einen negativen Coronatest verlangt.

Hoffen wir einfach, dass sich die Situation bald bessert und wir alle wieder unbeschwert die schönen Seiten des Lebens genießen können, egal ob beim Shoppen, im Café oder beim Treffen mit Freunden.

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