Kreislauf statt Konsum

Ikea lockt mit Bonus zum Buyback Friday

Veröffentlicht: 09.11.2021 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 21.11.2022
Ikea Buyback Friday

Bereits im letzten Jahr führte Ikea den Buyback Friday ein: Während andernorts Black Friday und Konsum zelebriert werden, setzt das schwedische Möbelhaus damit auf Nachhaltigkeit und ruft Kunden dazu auf, ihre ungenutzten Möbel zurückzubringen. Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, erhalten Kunden während des Aktionszeitraums vom 20. November bis zum 5. Dezember 2021 einen Bonus von 20 Prozent auf den regulären Rückkaufpreis. Die Rückzahlung erfolgt dabei in Form von Gutscheinkarten.

Buyback bietet Möbeln eine zweite Chance

Den Rückkauf-Service „Zweite Chance“ bietet Ikea bereits seit 2019 in allen seinen Einrichtungshäusern an. Kunden können dabei nicht mehr genutzte Möbel gegen Guthabenkarten zurückgeben. Das Portfolio der zurückgenommenen Produkte umfasst aktuell 1.700 Artikel, darunter in erster Linie die beliebten Regalklassiker Billy und Kallax. Nicht zurückgenommen werden dagegen Dekoartikel, Textilien und veränderte Produkte. 

Nach Rückgabe werden die Artikel in den Fundgruben der Möbelhäuser zu einem günstigeren Preis weiterverkauft. Die Fundgruben sind längst keine Geheimtipps mehr, um mit etwas Glück echte Schnäppchen zu schlagen. Laut Unternehmensaussagen wurden allein 2020 etwa 12.600 Produkte von Kunden zurückgekauft.

Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft oder cleveres Marketing?

Ikea ist bekannt dafür, das für Möbel zu sein, was Ketten wie H&M, Primark und Co. für Mode sind: kostengünstige Möbel mit Trendfaktor. Doch Nachhaltigkeit ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor, der nicht nur beim Marketing hilft, sondern letztlich auch dem Planeten zugutekommt. 

Mit dem strategisch clever gewählten Aktionszeitraum des Buyback Friday positioniert sich Ikea nun klar als Befürworter einer Kreislaufwirtschaft, macht aber gleichzeitig Umsatz mit der Aktion – schließlich fließt das Guthaben der Kunden direkt erneut ins Unternehmen. Allerdings betont Ikea, dass man mit dem Weiterverkauf der Produkte keinen zusätzlichen Umsatz machen möchte. Diese werden in den Fundgruben lediglich zum Rückkaufpreis zuzüglich Mehrwertsteuer angeboten. 

Berna Brandsaeter, Business Development Managerin von Ikea Deutschland erklärt: „Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, nicht länger Teil der Schnäppchenschlacht rund um den Black Friday zu sein und mit dem ,Buyback Friday‘ nicht zu Impulskäufen zu animieren. Gemeinsam mit unseren Kund*innen schenken wir Dingen, die sie selbst nicht mehr benötigen oder nutzen, ein zweites Leben.“ Bis 2030 plant Ikea überdies, sämtliche seiner Produkte im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Neue Möbel sollen dann aus recycelten Materialien produziert werden.

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