Taxdoo-Studie

Umsatzsteuerreform lässt Marge der Online-Händler schrumpfen

Veröffentlicht: 25.01.2022 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 25.01.2022
Mann vor Laptop

Neue Gesetze oder Änderungen haben meist große Auswirkungen auf das Geschäft der Online-Händler. Die Compliance-Plattform Taxdoo hat dazu mit dem IFH Köln eine uns vorliegende Studie durchgeführt, um die Konsequenzen und Reaktionen der Händler zu evaluieren. Sie zeigt unter anderem: Trotz größeren Aufwands und teils sinkender Gewinnspanne bleiben viele Online-Händler optimistisch. Für die Studie „Internationalisierung und Einfluss von Regularien auf den E-Commerce“ wurden 260 Händler u.a. zu ihren ersten Erfahrungen seit dem Inkrafttreten der EU-weiten Umsatzsteuerreform im Juni 2021 befragt.

Über drei Viertel der befragten Online-Händler gaben an, dass neue Regularien deutliche Auswirkungen auf Aufwand und Kosten haben. Zwei Drittel befürchten, dass dieser Einfluss künftig sogar weiter steigt. Für rund 58 Prozent sind dabei jeweils der zeitliche und der finanzielle Aufwand die größten Faktoren. 

So reagierten Händler auf die Umsatzsteuerreform 2021

Die Händler wurden auch danach gefragt, wie sie nach der Umsatzsteuerreform 2021 ihre Preise neu gestaltet haben. 41 Prozent sagen, dass ihre Marge kleiner geworden ist, weil sie die Preise für den Endkunden gleich halten wollten. 37 Prozent haben die Preise erhöht, um ihre bisherige Gewinnspanne zu erhalten. Bei 16 Prozent habe sich die Steuer gar nicht auf die Marge ausgewirkt, bei sechs Prozent ist sie größer geworden. „Die stetig zunehmenden regulatorischen Anforderungen führen bei der großen Mehrheit der Online-Händler zu finanziellem Mehraufwand und damit Druck auf ihre Margen. Das stellt sie vor die schwierige Entscheidung, entweder ihre Mehrkosten mittels Preiserhöhungen an Kunden weiterzugeben oder selbst die Kosten zu tragen“, kommentiert Moritz Lukas, Vice President Sales bei Taxdoo.

Trotz des gestiegenen Aufwands und kleiner werdender Gewinne bleibt aber die große Mehrheit der Online-Händler für die Zukunft optimistisch: 47 Prozent blicken positiv auf das nächste Jahr, ein Drittel sogar sehr positiv.

Online-Händler bauen auf Steuerexperten oder Software

Auch für das Jahr 2022 stehen wieder viele neue rechtliche Änderungen im E-Commerce an, unter anderem die Omnibusrichtlinie, neue Regeln im Verpackungsgesetz und das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutzgesetz. Zumindest für weitere steuerliche Änderungen wollen manche Online-Händler künftig externe Expertise hinzuziehen: Von allen Befragten, die bislang noch keinen Steuerfachmann haben, wollen sich 82 Prozent bei der Abwicklung der Umsatzsteuer helfen lassen. Rund ein Drittel der Befragten würde auf ein automatisiertes Steuer-Tool setzen.

Alle für den Online-Handel wichtigen Gesetzesänderungen im Jahr 2022 kann man in dieser übersichtlichen Zeitleiste nachverfolgen. 

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