Übernahme von Disapo

Douglas drängt auf den Online-Apothekenmarkt

Veröffentlicht: 10.02.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 10.02.2022
Douglas

Der milliardenschwere Apothekenmarkt bekommt mit Douglas einen weiteren namhaften Player. Der Kosmetikhändler übernimmt die niederländische Online-Apotheke Disapo. Eine Kaufvereinbarung wurde bereits von Douglas und Disapo-Gründer Sebastian Kraus unterzeichnet. Sofern es keine kartellrechtlichen Probleme gibt, soll die Transaktion im Laufe des Frühjahrs abgeschlossen werden. Disapo beschäftigt etwa 200 Mitarbeiter und verzeichne Jahresumsätze im hohen zweistelligen Millionenbereich.

Die Online-Apotheke soll an die Digitalplattform von Douglas angeschlossen werden. In der zweiten Jahreshälfte soll – zunächst in Deutschland – mit rezeptfreien Arzneimitteln gestartet werden. Diese werden von Disapo eigenständig über den Douglas-Marktplatz angeboten, verkauft und versendet. Man plane eine „schrittweise Expansion des Online-Apothekenangebots in unsere europäischen Kernländer, womit wir in einen Markt mit einem Gesamtumsatz 2020 von mehr als 160 Milliarden Euro eintreten“, erklärt Vanessa Stützle, Chief Digital Officer bei Douglas.

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Reaktion auf das E-Rezept

Der deutsche Apothekenmarkt setzt über 60 Milliarden Euro um, auf den Online-Handel entfielen in Deutschland 2020 etwa fünf Prozent davon. Die Wachstumschancen sind allerdings enorm, denn mit der flächendeckenden Einführung des E-Rezepts wird es künftig einfacher und lukrativer, auch online rezeptpflichtige Arzneimittel anzubieten und zu kaufen. „Im Zuge der zukünftigen Einführung des E-Rezepts in Deutschland ist mit einem enormen Zuwachs im Online-Apothekengeschäft zu rechnen. Mit Disapo werden wir die Wachstumschancen im Online-Gesundheitsmarkt systematisch nutzen“, so Douglas-CEO Tina Müller. Darum werde die Möglichkeit zur Bestellung rezeptpflichtiger Arzneimittel im Laufe des Jahres weiter ausgebaut werden.

Für Disapo-Chef Kraus ist die Übernahme ein logischer Schritt. Die Marktkonsolidierung schreite voran, der Markt verengt sich auf wenige, große Anbieter. „Mit Douglas können wir Disapo deutlich schneller weiterentwickeln, als es uns allein möglich wäre“, so Kraus gegenüber dem Handelsblatt. Der lukrative Apothekenmarkt könne Douglas auf dem Weg zurück an die Börse helfen, spekuliert die Zeitung. Tina Müller spreche zwar noch nicht über einen Börsengang, räumt aber ein, dass die Disapo-Übernahme „von den Kapitalmärkten sicherlich positiv aufgenommen“ werde. 

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