Der frühe Vogel

Europäische Händler wehren sich gegen Digital Markets Act

Veröffentlicht: 21.02.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 22.06.2022
Fahnen der EU-Mitgliedsstaaten

Zehn europäische Handelsunternehmen haben sich zusammengeschlossen, um sich gemeinsam gegen die im Rahmen des Digital Markets Act geplanten Beschränkungen für Digitalkonzerne zu wehren. Mit dabei sind u.a. Zalando, Delivery Hero, Booking.com sowie die Secondhand-Hand Plattform Vinted. Wie Golem berichtet, richtet sich das Anliegen der Händler dabei vor allem dagegen, auf welcher Basis Unternehmen als sogenannte Gatekeeper definiert werden. Als Gatekeepter bezeichnet die Gesetzesvorlage die großen US-Konzerne wie Apple und Google, deren Marktmacht hierbei eigentlich eingeschränkt werden sollte. 

Wie der Unternehmenszusammenschluss in einem Schreiben, welches dem Spiegel vorliegt, nun aber beklagt, ist die Definition von Gatekeeper dabei so formuliert, dass auch kleinere Plattformen betroffen sein können. Denn es werden nicht ausschließlich die wirklich zahlenden Kunden gezählt, sondern ebenso die reinen Besucher eines Portals. Laut des Schreibens würde diese Betrachtungsweise die Ergebnisse „stark verzerren“. 

Unter die Beschränkungen würden demnach alle Unternehmen fallen, die 45 Millionen Endkunden (also auch Besucher) sowie 10.000 gewerbliche Nutzer innerhalb der EU bedienen. Das betrifft dann auch Anbieter wie das nun laut werdende Zalando oder Booking.com – auch wenn diese nicht im Ansatz die gleiche Marktmacht wie Apple besitzen. SPD-Parlamentarier René Repasi sieht die Definition jedoch weiterhin als gerechtfertigt und argumentiert: „Ein Unternehmen wie Zalando, das seine Onlineseiten Drittanbietern zur Verfügung stellt, hat ebenfalls ausreichend Macht, um die Marktstruktur zu verändern.“

Markenpiraterie: USA stellt Tencent und Alibaba unter Beobachtung

Wegen möglicher Verstöße gegen das Urheberrecht sowie Markenpiraterie wurden nun Marktplätze der chinesischen Handelsunternehmen Alibaba und Tencent auf eine Beobachtungsliste des U.S. Trade Representative’s Office (USTR) gestellt. Wie die Tagesschau berichtet, hat der Eintrag auf dieser Liste zunächst keine direkten Sanktionen zur Folge, doch beeinträchtigt es potenziell das öffentliche Ansehen der Marktplätze.

Folglich ist insbesondere Tencent von der Entscheidung wenig begeistert, sicherte aber, wie auch Alibaba, seine Kooperation zu, um die Anschuldigungen aus der Welt zu räumen. Auf der Beobachtungsliste der US-Behörde stehen derzeit 42 Online-Marktplätze sowie 35 physische Märkte, welche unter Verdacht stehen, mit Fälschungen zu handeln. 

Amazon weitet AWS „Local Zones“ in Deutschland aus

Der Amazon Cloud-Dienst AWS stärkt die deutsche Infrastruktur mit der Einführung der sogenannten „Local Zones“. Dafür werden in Ballungszentren sowie nahe Industriezentren zusätzliche Rechenzentren aufgebaut, um Reaktionszeiten im Millisekundenbereich zu ermöglichen, so berichtet das Handelsblatt. Derart kurze Reaktionszeiten sind vor allem im Bereich Gaming, beim Streaming oder bei technischen Simulationen nötig. 

Die „Local Zones“ hatte Amazon zuvor schon in den USA in 16 Städten etabliert. Vergangenen Donnerstag hat das Unternehmen aber eine weitreichende Expansion auf 32 Städte in insgesamt 26 Ländern angekündigt. Mit dabei sind Buenos Aires, Delhi, Hanoi, Manila, Nairobi, Rio de Janeiro und hierzulande Berlin und München. 

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