Händlerporträt „Hig & Chic“

„Die Pandemie war für unser junges Unternehmen eine große Herausforderung.“

Veröffentlicht: 23.02.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 23.02.2022
Hig & Chic Bettwäsche

Es war im Sommer 2018, als als schlaflose Nächte während einer Hitzewelle die beiden Schulfreunde Tom Gärtner und Matthias Kühr auf die Idee brachte, mit leichter Bettwäsche die Welt zu verbessern. Nach der ersten Idee begann die Suche nach einem passenden Material. Nachhaltig sollte es sein, und die Umwelt nicht zusätzlich belasten. Die Lösung fanden sie in Tencel Lyoncell, einer Holzfaser aus Eukalyptus, mit einer Beimischung aus Buchen-, Akazien- und Birkenholz. Über ein Crowdfunding konnte das neu gegründete Unternehmen Hig & Chic das nötige Startkapital generieren – doch gerade als es richtig losgehen sollte, fegte die Pandemie über die Welt. Ein denkbar ungünstiger Start für ein junges Unternehmen.

„Strukturen, Prozesse und Lieferwege mussten neu gedacht werden.“

Einen Vorteil hatte Hig & Chic aber, denn die Pandemie führte schließlich dazu, dass die Menschen zwangsläufig mehr Zeit daheim verbrachten. Das stärkte das Interesse an Produkten für die Einrichtung sowie zur Steigerung des Wohlbefindens deutlich, wie Tom Gärtner im Interview verrät: „Für unsere Branche war das natürlich eine tolle Entwicklung. Gleichzeitig ist die Pandemie aber für junge Unternehmen auch eine große Herausforderung – Strukturen, Prozesse und Lieferwege wurden zum Teil komplett lahmgelegt und müssen neu gedacht werden. Obwohl wir versuchen, immer unser Bestes zu geben, können wir Lieferschwierigkeiten leider nicht immer verhindern.“

Mit ihrer Crowdfunding-Kampagne über Startnext hatten die Gründer ihr Fundingziel von 20.000 Euro sogar übertreffen können. Mit 30.000 Euro hatten sie dabei eine stabile Basis, um den Markenaufbau trotz Pandemie zu bewältigen. Wichtig war ihnen dabei vor allem, ihren Nachhaltigkeitszielen treu zu bleiben. „Natürlich sind nachhaltige Konzepte immer erstmal eine Herausforderung und ein Kostenfaktor, der viele Unternehmen abschreckt. Besonders, wenn man kein Greenwashing betreiben und nicht nur äußerlich einen nachhaltigen Eindruck machen will, bedarf es einer gut durchdachten Struktur“, sagt Gärtner.

Um kosteneffiziente Lieferketten zu gewährleisten, verzichtet Hig & Chic komplett auf Zwischenhändler wie Marktplätze. Die Produkte können derzeit ausschließlich über den eigenen Onlineshop erworben werden. Das schafft natürlich auch Kundennähe, denn diese können so direkt mit der Marke kommunizieren.

Zeitlose Bettwäsche statt kurzlebige Trends

Die Produktpalette von Hig & Chic ist schlank, aber durchdacht. Das Hauptprodukt, ein Bettwäsche-Set, kommt in unterschiedlichen Größen und gerade mal sechs verschiedenen, einfarbigen Designs daher. Damit möchte man „Kundinnen und Kunden dazu anregen, lieber Produkte zu kaufen, die farblich möglichst lange zur Einrichtung passen, statt sich an ausgefallenen, kurzlebigen Trends zu orientieren“, erklärt uns Gärtner. Dennoch sind derzeit einige neue Designs in Arbeit, für jene Kunden, die es weniger schlicht mögen. 

Hig and Chic Bettwäsche

Doch nicht nur die Design-Auswahl spricht für Langlebigkeit und Umweltschutz. Das Grundmaterial Eukalyptus kommt ausschließlich aus FSC-zertifizierten Wäldern in Südamerika und Europa. Die Eukalyptus-Pflanze benötigt außerdem keine künstliche Bewässerung oder Zusätze wie Dünger und Pestizide. Der Anbau allein verbraucht im Schnitt 95 Prozent weniger Wasser und 50 Prozent weniger CO2 als etwa Baumwolle. „Pro Set lassen sich so bis zu 4.500 Liter Wasser einsparen – das sind in etwa 30 gefüllte Badewannen“, meint Gärtner.

Der Produktionskreislauf der „Hig & Chic“-Bettwäsche ist laut Unternehmensangaben zu 99,7 Prozent geschlossen. Das heißt: Der bei der Produktion anfallende CO2-Ausstoß wird damit kompensiert, dass für jedes Set ein neuer Baum gepflanzt wird. Versendet werden die Produkte in unbedruckten Kartons aus 90 Prozent Recyclingmaterial und durch den Logistikpartner DHL GoGreen.

Hig and Chic Versandverpackung

Eukalyptus sorgt für besseres Schlafklima

Dass Nachhaltigkeit den beiden Gründern wichtig ist, lässt sich unschwer erkennen. Die Geschichte von Hig & Chic startete mit schweißnassen Nächten und der Suche nach einem besseren Material. Tom Gärtner und Matthias Kühr sind sich gewiss, hier mit Tencel Lyoncell die beste Option gefunden zu haben. Die Faser aus Eukalyptus soll in der Lage sein, bis zu 50 Prozent mehr Feuchtigkeit als Baumwolle zu absorbieren. Das Material wirkt außerdem thermoregulierend: Das bedeutet, es wärmt im Winter und kühlt im Sommer. Durch die bessere Schweißabsorption haben überdies Milben und Bakterien schlechtere Karten, was das Produkt auch für Allergiker interessant macht.

Sollten Kunden nach dem Kauf dennoch mal unzufrieden sein, was laut Gärtner „glücklicherweise sehr selten“ vorkommt, haben sie die Möglichkeit, die Bettwäsche binnen 60 Nächten zurückzusenden. Rücksendungen werden dabei im Nachgang an soziale Projekte und Bedürftige gespendet, um zu verhindern, dass Ressourcen verschwendet werden. 

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!
Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.