Stühlerücken

Joko wirbt für „Flink“e Lebensmittel, Schöffel und DPD mit neuen Chef-Posten, Apple verprellt Experten mit Büropflicht

Veröffentlicht: 01.06.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 01.06.2022
Personalentscheidungen: Puzzleteile mit Personen darauf

Das Kommen und Gehen in der Branche ist groß: Jeden Monat gibt es neue wichtige Personalzugänge, während bekannte Expertinnen und Experten ihren Stuhl räumen, um andere Wege zu beschreiten. Im Format „Stühlerücken“ fassen wir die wichtigsten personellen Umbrüche der vergangenen Wochen zusammen.

Auch in den vergangenen Wochen war in der Branche personell wieder einiges los: Während sich der Lebensmittel-Lieferdienst Flink prominente Unterstützung geholt hat, musste Tchibo personellen Verlust beklagen. Neue Chefposten gibt es indes beim Paketdienst DPD sowie beim Sportausstatter Schöffel. Und anhand des Tech-Riesen Apple zeigt sich, wie schnell Experten weg sind, wenn sich Unternehmen gegen moderne Arbeitsweisen sperren.

Joko Winterscheidt wirbt für Flink – in der Badewanne

Der deutsche Moderator und Entertainer Joko Winterscheidt hat einen neuen Job: als Werbegesicht für den Lebensmittel-Lieferdienst Flink. Das Unternehmen hat sich neben Winterscheidt zudem auch das Model Lena Gercke als Testimonial gesichert und mit beiden Promis kurze Clips kreiert, die im Rahmen einer TV-Kampagne und begleitet von Social-Media-Aktivitäten unters Volk gebracht werden.

Die neuen Spots stellen dabei nur den Anfang dar, kommentierte Flinks Marketing-Chefin der DACH-Region, Fiorella Merkle, laut W&V: „Mit Lena und Joko haben wir zwei Botschafter gefunden, die zu 100 Prozent zur Marke Flink passen und mit ihren kreativen Erfahrungen viel zur authentischen und spannenden Gestaltung der breit angelegten Kampagne beisteuern werden.“ Auch Winterscheidts Food-Produkte, die Weine des Labels „III Freunde“ sowie seine sklavenfrei-produzierte Schokolade „Jokolade“ sei demnach im Sortiment des Anbieters enthalten.

Apple verprellt Machine-Learning-Chef mit Büropflicht

Hin und her ging es in den vergangenen Monaten im Hause Apple: Der Tech-Gigant wollte mit Blick auf sinkende Corona-Zahlen die Zügel wieder etwas straffer spannen und hatte angekündigt, dass Mitarbeiter künftig wieder verpflichtend ins Büro zurück müssen: Insgesamt drei Büropflicht-Tage sind anvisiert, wogegen sich in der Belegschaft bereits Widerstand formiert hatte.

Auch Apples Chef für den Bereich des maschinellen Lernens zeigte sich unzufrieden mit dieser Strategie: Nach Angaben von Heise Online hat Ian Goodfellow deshalb seine Koffer gepackt und ist zurück zu seinem vorherigen Arbeitgeber: Google. Dort wird er laut Insiderinformationen in der Abteilung für künstliche Intelligenz arbeiten. Apple dürfte sich ärgern, schließlich hatte das Unternehmen Goodfellow 2019 von Google abgeworben. Wie es weiter heißt, ist zwar auch der Google-Mutterkonzern Alphabet erpicht darauf, die Belegschaft zurück aus dem Homeoffice zu holen, mache aber offenbar großzügige Ausnahmen.

Retailchef von Rose Bike geht

Drei Jahre hat Tim Böker die Expansion des münsterländischen Fahrradherstellers Rose Bike vorangetrieben und in diesem Zuge etwa neue Stores eröffnet und Kooperationsflächen mit Handelsunternehmen erschlossen. Ende Mai hat er das Unternehmen allerdings „im besten, beiderseitigen Einvernehmen“ verlassen. Er wolle sich auf beruflicher Ebene neuen Herausforderungen stellen. Geschäftsführer Thorsten Heckrath-Rose sagte, man bedauere die Entscheidung, habe aber auch Verständnis. „Wir haben in den letzten drei Jahren gemeinsam mit Tim und seiner Digitalkompetenz einiges verändert und im stationären Business viel auf den Weg gebracht“, heißt es bei Fashion United.

Neuer Chef für DPD

YvesDelmas CEO GeoPost DPDgroup PatriceMaurein 2017

Yves Delmas – ein Name, den man in der Paketbranche künftig noch häufiger hören dürfte: Der 59-Jährige wurde jüngst zum Chief Executive Officer von GeoPost/DPDgroup ernannt. 30 Jahre ist er bereits in der La Poste-Gruppe aktiv und hatte dabei verschiedene Führungspositionen in unterschiedlichen Paket- und Express-Tochtergesellschaften inne. Auf dem CEO-Posten verantwortet er nun ein Unternehmen, das im vergangenen Jahr fast 15 Milliarden Euro Umsatz generiert und rund 2,1 Milliarden Pakete zugestellt hat.

Die GeoPost/DPDgroup hat sich zum Ziel gesetzt, Zustellungen nachhaltig zu gestalten und dabei auch zum internationalen Vorreiter zu werden. Zudem wolle man laut eigenen Aussagen „zu einem führenden Impulsgeber für den E-Commerce“ werden. „Dank unserer DNA, die ihre Stärke aus unseren Mitarbeitern bezieht, sowie unseres Nachhaltigkeitsmodells und unternehmerischen Geistes, sind wir nun bereit, unsere Entwicklung zu intensivieren und die Umsetzung unseres strategischen Plans zu beschleunigen. Dies wird unser Leitprinzip zur Bewältigung der Herausforderungen und Chancen auf unserem Markt sein“, kommentierte Delmas zum Amtsantritt.

Tchibo verliert Chefin Nachhaltigkeit

14 Jahre war Nanda Bergstein bei Tchibo tätig: Nachdem sie verschiedene Posten bekleidet hatte, wurde sie im Jahr 2018 Direktorin für Unternehmensverantwortung und kümmerte sich seither um das Thema Nachhaltigkeit. Nun wendet sie sich neuen Aufgaben zu: „Ich war nun 14 Jahre bei Tchibo, meine Erkenntnis: Wir müssen Geschäftsmodelle von Anfang ökologisch und sozial mitdenken“, wird sie bei Fashion United zitiert. „Allen Mitarbeitenden, die sich für nachhaltige Lösungen einsetzen, würde ich raten: Ihr werdet immer in einem Konflikt stehen, denkt möglichst egolos an die Sache, seid mutig, pusht an den Grenzen und habt Spaß! Denn trotz aller Probleme müssen wir die Fröhlichkeit behalten.“

Schöffel schnappt sich Adidas-Experten

Der Sportausstatter Schöffel hat sich einen Spezialisten aus der Branche geholt: Ferdinand Krottenthaler ist ab 1. Juni 2022 neuer Geschäftsführer für die Geschäfte in Österreich sowie in Italien zuständig. Zuvor war der 48-Jährige als Senior Sales Director Business Partner DACH für die Marken Adidas und Reebok tätig. Krottenthaler löst Jürgen Nairz in seiner Position ab, der Schöffel nach zwölf Jahren den Rücken kehrt.

„Wir freuen uns, mit Ferdinand Krottenthaler einen ausgewiesenen Fachmann für unser wichtiges Geschäft in Österreich und Italien gefunden zu haben, der die begonnene Transformation der Marke in den Märkten erfolgreich fortsetzen wird“, so CEO von Schöffel Sport, Stefan Merkt, laut Fashion Network. Bei seinen künftigen Aufgaben soll Krottenthaler nicht nur seine vielseitige Erfahrung im sportiven Bereich helfen, sondern auch die gute Vernetzung, die er im lokalen Markt vorweisen kann. Erklärtes Ziel ist es unter anderem, die hochwertige Fachhandelsstrategie von Schöffel zu stärken und auszubauen. 

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