Kette betreibt keinen eigenen Online-Shop

Betrüger prellen New-Yorker-Kunden mit Fake-Shop

Veröffentlicht: 26.07.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 26.07.2022
New Yorker Filiale

Mit dem auf den französischen Markt ausgelegten Online-Shop Blacksquad.fr versuchten Betrüger Kunden vorzugaukeln, zum deutschen Modehändler New Yorker zu gehören. Wie Business Insider unter Berufung auf das Magazin Textilwirtschaft berichtet, ist das Label Black Squard vor allem in Frankreich sehr beliebt. Die Betrüger machten sich außerdem den Umstand zunutze, dass New Yorker selbst überhaupt keinen Online-Shop betreibt. 

So lockte der Fake-Shop Kunden in die Falle

Das Braunschweiger Modelabel New Yorker vertreibt vor allem junge, trendbewusste Mode zu günstigen Preisen. Ähnlich wie auch Primark, welches im gleichen Segment tätig ist, verzichtet New Yorker dabei komplett auf einen eigenen Online-Shop. Dennoch werden auf newyorker.de, der Website des Unternehmens, die Produkte mit zahlreichen Bildern und sogar entsprechenden Preisen präsentiert.

Diesen ausschweifenden Bilder-Fundus nutzten die Betrüger aus, um sich daran zu bedienen. Aus dem erbeuteten Material bauten Sie einen Online-Shop für Black Squad, welcher durch seine Optik einen vertrauenswürdigen Eindruck erweckte. Sogar echte Werbevideos waren dabei eingebaut.

Auf Kunden, welche vielleicht nicht in unmittelbarer Nähe einer Filiale wohnen, könnte der Shop daher durchaus verlockend gewirkt haben. Zusätzlich gab es noch eine eigene Instagram-Seite, die zum Shop verlinkte.

Fake-Shop ist mittlerweile offline

Aufgefallen ist der Betrug, nachdem sich eine Kundin bei der Firmenzentrale über ihre ausbleibende Bestellung beschwert hatte. Der Shop Blacksquad.fr konnte mittlerweile durch die Anwälte von New Yorker offline gestellt werden. Weiterhin aktiv ist dagegen die Instagram-Seite. Da sich bisher nicht ermitteln ließ, von wo aus die Betrüger agierten, seien diese „juristisch nur schwer anfechtbar“, wie New Yorker CEO Friedrich Knapp gegenüber Textilwirtschaft kommentiert habe.

So schützen Sie sich vor Fake-Shops

Der Kette New Yorker wurde hier ihre grundsätzliche Ablehnung eines eigenen Online-Shops vermutlich zum Verhängnis. Da Kunden sich einen Shop wünschen, ist die Euphorie umso größer, wenn man einen vermeintlichen Shop entdeckt. Auf diese Weise werden Warnsignale schnell übersehen.

Die meisten Fake-Shops lassen sich anhand dieser Merkmale erkennen:

  • Internetadresse ohne sichere Verbindung (https://)
  • Angebot zu gut um wahr zu sein (unrealistische Kaufpreise oder auch ein plötzlich existierender Shop, den es gerade noch gar nicht gab)
  • Unklar bezeichneter Call-to-Action-Button (Auf diesem sollte eine klare Aussage wie „Jetzt zahlungspflichtig bestellen“ stehen.
  • Bezahlmöglichkeiten (Geringe Auswahl, meist geht am Ende nur Bezahlung per Vorkasse)
  • Impressum, AGB, Widerrufsbelehrung, Kontaktmöglichkeit (In Deutschland sind dies Pflichtangaben)
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