Kurzmeldung

Galeria Karstadt Kaufhof ist wieder „in bedrohlicher Lage“ – und beantragt wohl neue Staatshilfen

Veröffentlicht: 17.10.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 17.10.2022
Schaufenster der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof

Erst vor wenigen Tagen waren Berichte zu vernehmen, nach denen Galeria Karstadt Kaufhof einen „Notfallplan“ vorbereite und in diesem Rahmen auch harte Sparmaßnahmen einschlagen müsse. Nun wurden die Meldungen vonseiten der Warenhauskette selbst konkretisiert. 

Vorstandschefs Miguel Müllenbach äußerte jüngst, dass sich die Firma „erneut in bedrohlicher Lage“ befinde. In einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe er eingeräumt, dass Faktoren wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die deutlich gestiegene Inflation dem Unternehmen schwer zu schaffen mache. 

Die Belastungen hätten indes dazu geführt, dass man in „seinen zunächst vielversprechenden Sanierungsbemühungen stark zurückgeworfen“ worden sei, heißt es in einer Meldung der Deutschen Presseagentur, der der Brief vorliegt.

Man arbeite „mit Hochdruck“ an Lösungen

Auch auf Einzelheiten der aktuellen Situation sowie Prognosen sei Müllenbach eingegangen: Zum Beispiel müsste das Unternehmen in den nächsten zwei Jahren allein in Sachen Energie 150 Millionen Euro mehr an Aufwendungen aufbringen, als dies zunächst geplant war. Die hohen Kosten durch die Inflation führen zudem dazu, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher der Bundesrepublik ihren Konsum einschränken – was für Galeria Karstadt Kaufhof zukunftsgefährdend sei.

„Wir werden unseren Weg nur erfolgreich fortsetzen können, wenn es uns gelingt, die Finanzierung von Galeria neu zu strukturieren und dem Unternehmen neues, frisches Kapital zuzuführen. Daran arbeiten wir gegenwärtig mit Hochdruck“, so Müllenbach weiter.

Neue Staatshilfen benötigt [Update vom 17.10.2022] 

Galeria Karstadt Kaufhof ist anscheinend erneut auf externe Unterstützung angewiesen: Das Unternehmen soll weitere Staatshilfen beantragt haben, heißt es bei der Tagesschau, die sich auf eine dpa-Meldung stützt. Eine genaue Höhe der anvisierten finanziellen Hilfe sei nicht bekannt. 

Für die Warenhauskette sei es in einem Zeitraum von zwei Jahren bereits das dritte Mal, dass sie auf entsprechende staatliche Unterstützung zugreifen wolle. „Bereits Anfang 2021 und dann noch einmal Anfang 2022 hatte das Unternehmen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie um staatliche Unterstützung gebeten“, so das Portal. Im Rahmen zweier Aktionen habe die Firma mit Sitz in Essen insgesamt 680 Millionen Euro vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) erhalten. Die Gewährung der Staatshilfen waren dabei nicht ganz unumstritten, da Kritiker immer wieder auch Zweifel am Geschäftsmodell und dessen Zukunftsfähigkeit geäußert hatten.

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