CEO von Amazon kauft Washington Post

Veröffentlicht: 06.08.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.08.2013

Nach nunmehr 80 Jahren in Familienbesitz kapituliert die Verlegerfamilie Graham vor den Aufgaben und Herausforderung, die eine tagesaktuelle Zeitung gegenwärtig aufwirft. Den großen Umbrüchen und der Digitalisierung des Marktes waren die Verleger scheinbar nicht mehr gewachsen. Das Resultat: The Washington Post wird verkauft. Und zwar für 250 Millionen US-Dollar an den Amazon Gründer Jeff Bezos.

Washington Post verkauft

The Washington Post konnte im Laufe ihrer Geschichte viele Erfolge feiern: So brachte das Blatt viele bekannte Redakteure, knapp 50 Pulizer-Preis-Gewinner und einen amerikanischen Präsidenten, nämlich Theodore Roosevelt, hervor.

Doch wirtschaftliche Probleme, Entlassungen und Schließungen auswärtiger Büros brachten das Blatt in den vergangenen Jahren immer wieder zum Straucheln. Auch und besonders die strukturellen Änderungen, die im Zuge der grundlegenden Digitalisierung der Branche vonnöten waren und sind, tun ihr übriges.

Schon im November 2012 äußerte sich Jeff Bezos, in einem Interview mit der Berliner Zeitung zum Thema der digitalen Revolution in der Zeitungsbranche: „Die Printmedienbranche macht schon länger eine sehr schwierige Übergangsphase durch, die noch nicht abgeschlossen ist. Ich persönlich habe den Übergang schon abgeschlossen und lese Zeitungen nur noch digital.“ Die Zukunft der Zeitung sah er schon damals in der Konsolidierung der Tablet-PCs: „Im Web zahlen die Menschen nicht für Nachrichten, das wird sich auch nicht mehr ändern. Wir haben aber festgestellt, dass die Leute durchaus bereit sind, für Zeitungs-Abos auf Tablets zu zahlen. Die Tablets werden unseren Alltag weiter durchdringen. In absehbarer Zeit wird es in jedem Haushalt mehrere Tablets geben. Das wird ganz normal sein. Und diese Entwicklung wird auch den Zeitungen Rückenwind geben. […] Und dann wird es weiterhin einen Platz für qualitativ hochwertigen Journalismus geben, weil die Leute diese Texte und Informationen lesen wollen. Der Journalismus wird nicht verschwinden.“

In den nächsten 60 Tagen soll der Verkauf des Amazon founder Jeff Bezos starts his High Order Bit presentation.Traditionsblattes zum Abschluss kommen und anschließend unter neuem Namen publizieren. Jedwede Verknüpfung oder Verbindung zum Versandhändler Amazon werden laut Medienberichten verneint. Auch für Bezos sei die Übernahme Neuland. Obwohl durchaus auch experimentelle Veränderungen vonnöten seien, betonte der neue Eigner, sich den Lesern und nicht den Inhabern zu verpflichten.

 

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