Krisenkonzern

Rettungsplan für Galeria Karstadt Kaufhof abgesegnet

Veröffentlicht: 27.03.2023 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.03.2023
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Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof soll gerettet werden: Die Gläubigerversammlung des Konzerns hat den Insolvenzplan abgesegnet, wie das Unternehmen dem Spiegel zufolge am Montag mitteilte. Der Plan soll laut dem Galeria-Bevollmächtigten Arndt Geiwitz „beste Chancen für eine Rückkehr in die Erfolgsspur“ bieten. 

Der Insolvenzplan sieht vor, dass von den aktuell noch 129 betriebenen Warenhäusern 47 schließen sollen. Über 4.000 der rund 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden durch diese Maßnahme ihren Arbeitsplatz verlieren. Der Stellenabbau betreffe dabei nicht nur die Warenhäuser, sondern auch die Konzernzentrale in Essen. Auch die verbliebenen Warenhäuser sollen verkleinert werden. Rund 20 Galeria-Betriebsräte aus ganz Deutschland haben am Rande der Gläubigerversammlung gegen die Entlassungen protestiert.

Experten haben mit Zustimmung gerechnet

Hätten die Gläubiger dem Sanierungsplan nicht zugestimmt, hätte Galeria Karstadt Kaufhof die Stilllegung des Geschäftsbetriebs gedroht. Experten hatten dem Spiegel zufolge im Vorfeld allerdings bereits damit gerechnet, dass der Plan abgesegnet wird: Nur so hätten die Gläubiger eine Chance, wenigstens noch einen kleinen Teil ihres Geldes zurückzubekommen. Hätten sie den Plan abgelehnt, hätte das möglicherweise den Totalverlust ihrer Forderungen bedeutet. Trotzdem verlieren die Gläubiger bereits mehrere Hundert Millionen Euro.

Galeria Karstadt Kaufhof musste bereits zahlreiche Filialen schließen

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende letzten Jahres zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren ein Schutzschirmverfahren eröffnet. Als Gründe für die wirtschaftlichen Probleme führte der Konzern die Folgen der Coronapandemie und des Ukrainekriegs an. Im Jahr 2020 hatte das Unternehmen das erste Schutzschirmverfahren während des ersten Corona-Lockdowns eingeleitet. Damals hatte der Konzern bereits 40 Filialen geschlossen und rund 4.000 Stellen abgebaut – nachhaltige Entlastung hat das aber offenbar nicht gebracht. 

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