Marktplatz Fyndiq: „Wir wollen mit den Händlern arbeiten, nicht gegen sie.“

Veröffentlicht: 19.05.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 19.05.2015

Ebay und Amazon bekommen bald einen neuen Konkurrenten: Der schwedische Schnäppchen-Marktplatz Fyndiq wird in den kommenden Wochen in Deutschland starten. Die Website Fyndiq.de steht bereits. Das Unternehmen stellt dabei seine gute Beziehung zu den Händlern in den Mittelpunkt und sieht hier Schwächen bei den Konkurrenten – das erklärte und CEO Dinesh Nayar im Interview.

Fyndiq Ankündigung (Screenshot)

Bildquelle: Screenshot © Fyndiq.de 

OnlinehändlerNews: Wieso ist der deutsche Markt so interessant für Fyndiq?

Dinesh Nayar: Deutschland ist ein großer und wichtiger E-Commerce-Markt in Europa. Vor allem für Fyndiq beobachten wir, dass es ein großes Verständnis und Wissen von Händlern und Kunden gibt, wie man am besten die Services eines Marktplatzes fördern kann. Fyndiq ist der Markt der nächsten Generation und wir denken, dass wir ein guter Partner für alle deutschen Händler werden können. Egal, ob es sich um kleine Online-Shops, stationäre Händler, gewerbliche Verkäufer oder große E-Commerce-Player handelt. Unser Modell ist darauf ausgelegt, eine große Menge an Verkäufen zu bewältigen und in diesem Kontext ist Deutschland ein Proof-of-Concept für uns.

Wie unterscheidet sich Fyndiq von starken Konkurrenten wie Amazon und Ebay

Im Gegensatz zu Amazon und Ebay sind wir der flinke „Underdog“, der Händler und Kunden an erste Stelle stellt. Unser einziger Fokus liegt darauf, die Verkäufe für die Händler zu erhöhen. Das erreichen wir, indem wir uns über unsere Nische im Klaren sind. Für Kunden, die Schnäppchen jagen, sind wir der beste Ort zum Shoppen. Wir sind ein Schnäppchen-Superstore, ein reiner B2B2C-Marktplatz, der kein eigenes Inventar führt und hunderttausend Rabatte für Kunden bietet. Aber wir glauben, dass der Schlüssel darin liegt, einfach zu sein. Es muss für den Kunden einfach sein, den Marktplatz zu nutzen. Darum übernehmen wir bei Fyndiq mehr Verantwortlichkeiten als andere, wie etwa beim Umgang mit Zahlungen, Kundenservice etc.

Das hat sich als erfolgreich für uns in unserem Heimatmarkt Schweden herausgestellt. Als ein gerade mal vier Jahre altes StartUp haben wir in dieser Zeit Ebay in Schweden überholt, wenn es um Verkaufsvolumen von schwedischen Händlern geht. Nun wollen wir deutschen Händlern dabei helfen, mehr zu verkaufen.

Wie beabsichtigen Sie, die deutschen Händler anzusprechen, um sie auf Fyndiq als neuen Marktplatz aufmerksam zu machen?

Ein wichtiger Faktor für jeden Händler ist, dass der Verkauf über einen Marktplatz einfach gestaltet ist. Wir, die Gründer von Fyndiq, sind selbst Unternehmer und E-Tailer. Wir wissen, wie wichtig es ist, sich auf das eigene Geschäft konzentrieren zu können, während alles drum herum problemlos ablaufen sollte. Das Ziel von Fyndiq ist es, stets ein zusätzlicher, einfach zu bedienender und problemloser Absatzkanal für jeden Händler zu sein. Unser Preismodell ist einfach zu verstehen und es gibt keine versteckten oder monatliche Gebühren und es ist risikofrei, uns auszuprobieren, da der Beitritt kostenfrei ist.

Wir bieten unsere API für Plattformen, E-Commerce-Systeme und einzelne Händler an. Durch diese Integration wird der Verkauf über Fyndiq für Händler sehr einfach gestaltet. Jetzt gerade konzentrieren wir uns darauf, mit Händlern in Deutschland ins Gespräch zu kommen, um sie wissen zu lassen, wer wir sind und was wir bieten können. Das geschieht durch verschiedene Marketing-Aktionen und E-Commerce-Konferenzen.

Erwarten Sie, dass deutsche Kunden und Händler sich von schwedischen Kunden und Händlern unterscheiden? Wenn ja, welche Unterschiede erwarten Sie genau?

Nein, einen Unterschied erwarten wir nicht wirklich. Es gibt große Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Schweden in diesem Bereich. Aufgrund aller Informationen und Daten, die wir in Vorbereitung auf unseren deutschen Markteintritt gesammelt haben, denken wir, dass wir ein ziemlich klares Bild haben und die Deutschen und Schweden teilen dieselben Interessen: Händler wollen mehr Geld verdienen und Kunden lieben es, Schnäppchen zu jagen. Der größte Unterschied ist, dass in Deutschland alles etwa zehnmal größer ist als in Schweden – Bevölkerung, Verkäufe und so weiter und so fort.

Was denken Sie über Amazon und Ebay? Sind das Konkurrenten, die Sie respektieren oder fürchten?

Wir haben großen Respekt vor Amazon und Ebay, lassen Sie es mich so sagen. Wir sehen sie als unsere Konkurrenten, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie uns genauso wahrnehmen. Aber wir sind nicht „fett und glücklich“, was bedeutet, dass wir schnell handeln können und es wagen, Dinge zu testen, etwas zu wiederholen und innovativ zu sein. Oder einfacher ausgedrückt: Wir werden unser Bestes geben, um der beste Partner und Absatzkanal für die Händler zu sein. Auch wenn wir ein Marktplatz sind, so wie die anderen auch, denken wir, dass wir Dinge anders angehen können, persönlicher und einfacher sein können, ohne die Möglichkeit der Skalierbarkeit zu verlieren.

Denish Nayar
Dinesh Nayar (© Fyndiq)

Wieso sind Marktplätze Ihrer Meinung nach wichtig für den gesamten E-Commerce-Markt?

Der gesamte E-Commerce-Markt wächst Tag für Tag, da sich immer mehr Kunden dazu entschließen, online einzukaufen. Das bedeutet, dass es sowohl für einzelne Online-Händler als auch stationäre Händler schwieriger wird, erfolgreich online zu verkaufen. Um online erfolgreich zu sein, muss man sich im Kopf des Kunden festsetzen. Was wir als Marktplatz am besten tun, ist, Kunden zum Händler zu bringen. Falls der Händler ein großartiges Produkt hat, werden wir ein guter Partner oder auch Werkzeug sein, das er nutzen kann.

 

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