Auto-Handel: Volvo will gesamte Modellpalette online verkaufen

Veröffentlicht: 27.05.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.05.2015

Volvo als Vorreiter beim Online-Auto-Verkauf: Die schwedische Marke will ab 2016 seine gesamte Fahrzeugpalette im Internet verfügbar machen. Das Händlernetz soll dabei weiter eingebunden bleiben. Volvo hat dazu bereits erste Erfahrungen gesammelt.

Volvo-Wagen auf einer Messe

Bildquelle: Chatchai Somwat / Shutterstock.com

Volvo will ab dem nächsten Jahr seine gesamte Fahrzeugpalette im Internet anbieten. Der Verkauf und die Auslieferung sollen dann die bestehenden Händler übernehmen – damit eröffnet sich Volvo das Internet als Absatzkanal in dem Maße und Sinne, wie es für einen Autobauer wirklich Sinn macht.

Als Testballon für die großangelegte Online-Offensive hat der schwedische Autobauer die „First Edition“ seines SUV XC90 exklusiv im Internet verkauft. Das Ergebnis: Nach 47 Stunden waren die verfügbaren 1.927 Fahrzeuge vergriffen. Zur besten Zeit habe Volvo laut Motor-Talk sieben Autos in der Minute verkauft. „Wir hätten diese 1.927 Einheiten auch in nur zwei Stunden verkaufen können, wenn wir nicht technische Probleme gehabt hätten“, erklärt Marketingchef Alain Visser.

"So erlebnisreich und eindrucksvoll wie der Besuch eines Autohauses"

Weiterer interessanter Punkt: Rund sechs Prozent der Auto-Bestellungen sollen über das Handy erfolgt sein. Ein Umstand, den Visser erstaunt betrachtet: „Es gab also Kunden, die ein mehr als 100.000 Euro teures Auto allein über ihr Mobiltelefon bestellt haben, ohne es jemals real zu Gesicht bekommen zu haben“, so Visser.

Volvo konnte den XC90 so erfolgreich online verkaufen, weil man zuvor viel Arbeit in die Website gesteckt habe. Ein Jahr Vorbereitungszeit gönnten sich die Schweden. „So erlebnisreich und eindrucksvoll wie der Besuch eines Autohauses“ müsse die Website sein, betont Visser.

Volvo will beim ersten Eindruck überzeugen

Die Kunden können auf der Website einen Konfigurator nutzen, um das Auto nach ihren Wünschen anzupassen. Dabei starten die Kunden nicht mit dem „nackten“ Fahrzeug, sondern mit der höchsten Ausstattung, die dann bei Wunsch wieder abgewählt werden kann. Der Grund für diese Entscheidung ist klar: Das Auto soll beim ersten Eindruck überzeugen. „Wir wollen nicht länger mit einem grauen Auto mit Mickey-Maus-Felgen vor einem weißen Hintergrund starten.“

Auch andere Hersteller wie BMW oder Mercedes entdecken das Internet als zusätzlichen Absatzkanal. Anders als Volvo ist bei ihnen aber nicht die gesamte Modellpalette online verfügbar.

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