Selbst im E-Food-Sektor dominieren die Großen

Veröffentlicht: 24.10.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 24.10.2013

Der digitale Food-Markt gehört zu jenen Bereichen des E-Commerce, die (noch) nicht überlaufen sind und wo die Konkurrenz bisher recht übersichtlich war. Somit scheint hier eine Möglichkeit für Nischen-Shops gegeben, sich zu etablieren. Doch wie sich in einer nicht repräsentativen Studie zeigt, werden auch in diesem Sektor eher die bekannten und großen Unternehmen angelaufen.

Lebensmittel Online: Die Großen dominieren die Kleinen

Die bevorzugten E-Food-Anbieter

Das Institut für Markt- und Sozialforschung hat sich dem Thema „digitaler Food-Markt in Deutschland“ gewidmet. Obwohl die Befragung nur wenige Probanden umfasste und daher nicht repräsentativ ist, zeigen sich deutliche Tendenzen: Mehr als 45 Prozent der Verbraucher, die bereits Online-Lebensmittel eingekauft haben, bezogen diese vom Online-Riesen Amazon. Mit großem Abstand folgt auf dem zweiten Rang eBay: Hier kauft rund jeder fünfte E-Food-Shopper seine Lebensmittel online.

Den (eher abgeschlagenen) dritten Platz nimmt ein vergleichsweise junges Unternehmen ein: Das Lebensmittel-Online-Portal Gourmondo.de wurde von den Probanden in knapp 7 Prozent der Fälle genutzt. Auch die bekannten Lebensmittel-Ketten sind vertreten, wobei hier der Anteil weit unter 10 Prozent liegt: Edeka.24 erreicht mit reichlich 6 Prozent den vierten, Rewe Online dagegen mit 6,5 Prozent nur den sechsten Rang.

Ein erstaunliches Ergebnis in der Rangfolge ist jedoch auch Folgendes: 52 Prozent der Befragten – und das sind mehr als die Amazon-Käufer – gaben an, sonstige Händler zu nutzen. Natürlich besteht diese große Zahl aus verschiedenen, nicht näher definierten Anbietern, sodass es nicht „den einen“ großen Konkurrenten zu Amazon gibt. Wenn jedoch jeder zweite User seine Lebensmittel bei einem anderen Online-Händler als dem Spitzen-Reiter kauft, dann deutet dies auf ein vorhandenes Potenzial, das es im E-Food-Sektor noch gibt.

Auch das Alter bestimmt den Online-Lebensmittel-Kauf

Im Altersvergleich zeigt sich deutlich, dass die junge Generation im Online-Lebensmittelkauf wesentlich anders agiert als die „gemäßigten“ Generationen: Rund 70 Prozent der 18 bis 29 Jahre alten digitalen Lebensmittel-Shopper haben sich laut Studie für Amazon entschieden. In den Jahrgängen der 30- bis 69-Jährigen liegt dieser Anteil lediglich zwischen 36 und 40 Prozent. Wesentlich einheitlicher gestalten sich die eBay-Zahlen: Grob gerundet kauft hier jeder vierte bis fünfte User aller Generationen das benötigte E-Food.

Die Hemmschwelle in der E-Food-Branche

Betrachtet man die Begründungen, warum die digitalen Lebensmittel-Einkäufer bisher nur zögerlich online bestellten, so bestätigen die Antworten viele vorhergehenden Studien: Mehr als 70 Prozent der Probanden gaben an, sich die Lebensmittel lieber persönlich anzuschauen, für 65 Prozent stellt der Supermarkt in der Nähe die bessere und leichtere Alternative dar. Auch die Verderblichkeit der Produkte spielt jedoch eine Rolle. Für vier von zehn Befragten scheint die Frische im Bereich E-Food nicht mit der von Supermärkten mithalten zu können. Weder der Preis noch die Sortimente geben Grund und Anlass, nicht im Online-Lebensmittel-Markt zu kaufen.

Fazit

Auch wenn die vorliegende Studie nicht als repräsentativ betrachtet werden kann, sprechen die Zahlen bisher noch von gravierenden Vorbehalten: Die meisten Verbraucher sehen im E-Food-Kauf weder eine Zeit- noch eine Aufwandsersparnis zu sehen, sodass der schnelle Gang zum örtlichen Händler momentan noch bevorzugt wird. Ob und wann der digitale Lebensmittel-Handel in Deutschland richtig Fuß fassen wird, bleibt demnach offen.

 

Bevorzugte Online-Händler für Lebensmittel in Deutschland 2013
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista 

 

Vorbehalte Lebensmittel online zu kaufen in Deutschland 2013
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista 

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