Shopping-Club Crowdfox: „Händler verkaufen bei uns komplett kostenfrei“

Veröffentlicht: 24.09.2015 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 24.09.2015

Mit Crowdfox will nun auch ein deutsches Unternehmen das Prinzip des Online-Shopping-Clubs stärker voranbringen. Crowdfox.com setzt als faire und preisgünstige Alternative zu Amazon und Co. vor allem auf Vertrauen und transparente Prozesse. Wir haben mit Geschäftsführer Wolfgang Lang über die Gründungsidee und über die Bedingungen gesprochen, die Online-Händler erfüllen müssen, um auf Crowdfox.com zu handeln.

 

Screenshot Crowdfox
© Crowdfox | Screenshot

OnlinehändlerNews: Woher kommt die Idee, einen Online-Shopping-Club zu eröffnen?

Wolfgang Lang: Im Jahr 2013 entstand die Idee zum ersten Mal, nachdem ich mich jahrelang mit Handelssystemen und dem Großhandel beschäftigt habe. Ich habe einen Einkaufs-Club für Kunden vermisst, der Einkaufsverbänden im Handel gleicht. So ist mit Crowdfox ein fairer Einkaufs-Club für Händler und Verbraucher entstanden, der konsequent und als Erster seiner Art sämtliche Ineffizienzen aus der Prozesskette entfernt und dadurch Millionen von Produkten zu unschlagbaren Konditionen anbieten kann.

Sie sehen sich selbst als europäischer Wettbewerber des US-Shopping-Clubs Jet.com. Wie unterscheidet sich Crowdfox?

Crowdfox verspricht seinen Mitgliedern mit durchschnittlich 10 Prozent Ersparnis gegenüber Amazon.com – ein ähnliches Ergebnis wie Jet.com, die Art und Weise, wie wir dieses Ziel erreichen, ist allerdings eine völlig andere. Auch wir bieten dem Händler eine vollkommen kostenfreie Vertriebsplattform mit Zusagen zu interessanten Kunden an und sind damit die erste Plattform in Europa, die nicht am direkten Handel mitverdient.

Händler können ihre Artikel über Datenfeeds auf Crowdfox einstellen. Diese werden vom Händler einfach über einen Zugang in ihrem persönlichen Crowdfox-Händler-Backend um die sonst anfallenden Vertriebs- und Marketingkosten bereinigt. Dabei entscheidet der Händler alleine, welchen Preis er anbieten will. Unser Backendsystem wird dem Händler für seine eingestellten Artikel einen Überblick geben, wie er sich im Wettbewerbsvergleich positioniert hat, wie er bei verschiedenen Marktplätzen positioniert ist und wie seine Wettbewerbssituation artikelgenau aussieht. Auch diesen Service bietet Jet.com nicht. Es gibt allerdings Dienstleister, die ähnliche Services für viel Geld anbieten. Bei Crowdfox bekommt er auch diesen Service komplett kostenfrei.

Beim Einstellen seines Produktfeeds auf Crowdfox hat der Händler keinen Mehraufwand wie zum Beispiel mit dem Matching seines Artikelstamms. Nach der Bereitstellung seines Datenfeeds und der Bestimmung seiner Verkaufspreise erfolgt die Einstellung seiner Produkte automatisiert.

Im Gegensatz zu Jet.com und Amazon bleibt dabei der Händler auch langfristig der Partner von Crowdfox. Denn Crowdfox wird weder Warenhäuser bauen, noch lukrative Produkte selber liefern – so wie es z.B. Amazon bereits praktiziert. Diese Punkte werden immer bei unseren Händlern verbleiben, wir übernehmen dabei die Rolle eines Vermittlers und stellen die dazugehörige Technologie und Plattform zur Verfügung. Jet.com fährt in diesem Punkt eine andere Strategie und tritt auch selbst als Händler auf.

Zusammengefasst kann man sagen, wir sind der erste Kunden-Club, der sowohl für Endverbraucher als auch für Händler transparent und fair agiert. Die Ersparnis für den Händler entsteht dadurch, dass er seine Produkte bei uns komplett kostenfrei einstellen kann und für ihn somit Payment-, Verkaufs- und Marketingkosten entfallen. Diese Ersparnis wird in Form von exklusiven Club-Preisen eins zu eins an unsere Mitglieder weitergegeben. Die Verkaufspreise auf Crowdfox sind somit von den üblichen Händler-Gebühren bereinigt und im Gegensatz zu Jet.com nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Damit gewährleisten wir nicht nur den Schutz unserer Händler, sondern vermeiden zusätzlich Preiskämpfe im öffentlichen Markt.

Aktuell läuft noch die Family&Friends-Phase bei Crowdfox.com. Wie viele Nutzer konnten daran teilnehmen und wie ist das Feedback?

Seit 2014 fahren wir umfassende Tests und stoßen dabei auf positives Feedback und sehr großes Interesse, wie auch in der geschlossenen Family&Friends-Phase. Dass wir an dieser Stelle nicht über konkrete Zahlen reden dürfen, können Sie sicher verstehen. Wir setzen in den nächsten Wochen auf organisches Marketing und nachhaltiges Wachstum, um unsere Kapazitäten austarieren zu können. Das funktioniert sehr gut, denn Crowdfox bietet seinen Mitgliedern einzigartige Vorteile, die unter anderem auch mit sehr hohen Empfehlungsquoten belohnt werden. Anfang 2016 beginnen wir dann mit einem cross-medialen Rollout, der unter anderem auch mit Fernsehwerbung begleitet wird.

Einen Einblick in das Marktpotential liefert an dieser Stelle Jet.com, die sich bereits 6 Wochen nach dem offiziellen Start, den 4. Platz in der Liste der umsatzstärksten Marktplätze in den USA sichern konnten.

Noch ist die Mitgliedschaft bei Crowdfox kostenlos. Wird sich das nach Ablauf der Family & Friends-Phase ändern?

Bis Ende des Jahres bleibt die Mitgliedschaft bei Crowdfox kostenlos. Nach Ablauf dieser Phase können unsere Mitglieder frei wählen, ob sie ihre kostenlose Mitgliedschaft fortführen wollen oder ob sie mit dem Abschluss eines „Crowdfox-Prime“ Abos den Kunden-Club im vollen Umfang nutzen möchten, um noch mehr zu sparen. Die Kosten für die Prime-Mitgliedschaft auf Crowdfox werden 4,99 Euro pro Monat oder 49,99 Euro jährlich betragen. Im Laufe der Zeit wird es für den User immer mehr Möglichkeiten geben, diesen Mitgliedsbeitrag zu senken, indem er zum Beispiel auf Retouren verzichtet oder Freunde zu Crowdfox einlädt.

Für den Start von Marktplätzen wird meist mit der Kategorie Consumer-Elektronik begonnen. Warum haben Sie sich dazu entschieden, auf Crowdfox.com zuerst mit Produkten rund um das Familien-Leben zu beginnen?

Bei Crowdfox arbeiten wir mit Einkaufs-Personae. Das heißt, dass wir unsere Kunden in charakteristische Gruppen unterteilen, um ihnen automatisiert das beste Shopping-Erlebnis sowie personalisierten Support bieten zu können. Dabei hat sich für uns unter anderem die Zielgruppe der preis- und gleichzeitig markenbewussten Mutter als eine der Personae herauskristallisiert, die für den Start der Family&Friends-Phase besonders geeignet ist. Mitte Oktober öffnen wir nach und nach erste Kategorien für anvisierte Zielgruppen und schalten gleichzeitig größere Wellen an neuen Mitgliedern für die Family&Friends-Phase frei. Dabei werden auch wir mit Consumer- und Unterhaltungselektronik loslegen und ähnlich wie bei Jet.com immer mehr Kategorien und damit größere Warengruppen freigeben und so das System organisch hochskalieren.

So starten wir bereits dieses Jahr mit einer Auswahl an Hunderttausenden Produkten und werden neben den Kategorien Familien-Leben und Consumer-Electronic auch einige weitere Produktkategorien anbieten. Endverbraucher können sich bereits jetzt auf www.crowdfox.com für die Family&Friends-Phase auf unserer Warteliste eintragen und von den Mitgliedsvorteilen auf Crowdfox als einer der Ersten profitieren.

Wie viele Händler bieten ihre Produkte bereits an?

Wir hatten bisher mit über 500 Händlern Kontakt, haben Kooperationen besprochen und unser innovatives System vorgestellt. Das Interesse ist sehr groß, denn Händler können ihre Waren ganz ohne Mehraufwand auf Crowdfox anbieten.

Bestellungen unserer Mitglieder vermitteln wir automatisch an den entsprechend geeigneten Händler, welcher die bestellte Ware mit seinen eigenen Versandpapieren bequem und direkt an unsere Mitglieder verschickt. Interessierte Händler finden hier weitere Informationen zu unserem Verkaufsprozess und der Kalkulation von Crowdfox-Verkaufspreisen.

Müssen Online-Händler bestimmte Bedingungen erfüllen, um auf Crowdfox.com handeln zu können?

Der Händler ist für uns ein sehr wichtiger langfristiger Partner. Wir vermitteln ihm automatisiert die Bestellungen unserer Mitglieder, worauf er mit ihnen in eine Handelsbeziehung tritt. Das funktioniert nur auf Basis von gegenseitigem Vertrauen und Fairness sowie mit transparenten Prozessen und Professionalität. Diese Werte sollten Crowdfox-Händler mit uns und unseren Mitgliedern teilen und als qualitativ hochwertige Lieferanten, mit einem guten Kundenservice, in Erscheinung treten.

Wir freuen uns natürlich sehr über jeden Händler, der diese Eigenschaften auch nach außen sichtbar macht und sich an bekannten Initiativen wie etwa FairCommerce beteiligt oder sich durch Gütesiegel zertifizieren lässt.

Wie wird Crowdfox.com finanziert?

Crowdfox erschließt mit dieser innovativen Form eines B2C-E-Commerce Kunden-Clubs eine gewaltige Marktlücke. So konnten wir in den vergangenen zwei Jahren und mit einer Investition in Millionenhöhe ein über 25-köpfiges Team aus führenden IT-, Handels- und E-Commerce-Experten auf die Beine stellen und die einzigartige Technologie entwickeln, auf die Crowdfox heute basiert.

Zukünftig wird sich Crowdfox ausschließlich über Mitgliedsbeiträge finanzieren. Dabei schreiben wir unseren Mitgliedern ihren Beitrag gut, wenn sie bei Crowdfox weniger sparen, als die Mitgliedschaft kostet. Die Händler verkaufen bei uns komplett kostenfrei, das wird auch weiterhin so bleiben. Wir wollen Partner des Handels sein, der Händler soll bei uns in einer langfristigen Zusammenarbeit mehr verdienen als auf konkurrierenden Marktplätzen.

 

Wolfgang Lang Geschäftsführer Crowdfox.com
© Crowdfox

Über Wolfgang Lang

Wolfgang Lang hat mehrere Unternehmen erfolgreich aufgebaut und zählt zu den führenden Experten im technischen Großhandel. In den letzten 15 Jahren hat er mehr als 100 Unternehmen beraten und über 40 erfolgreiche Portal-Einführungen und ERP-Projekte verantwortet.

Kommentare  

#6 Daniel 2016-03-23 12:42
Ich denke, dass es nicht gut ist, wenn ein Shop mit solchen Video seine Mitglieder akquirieren will.
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#5 Readoz 2015-09-29 21:22
Ich denke diese Clubs sind eine gute Sache und man kann häufig ein gutes Schnäppchen machen.
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#4 Meikel 2015-09-26 09:18
Zitat: "Stornierungen und Widerrufe sind über Crowdfox deutlich seltener als gewöhnlich, da Endkunden für die Vermeidung von solchen Rücksendungen von Crowdfox belohnt werden. "

Besteht hier nicht die Gefahr einer wettbewerbsrech tlichen Abmahnung, da der Verbraucher davon abgehalten werden könnte, von seinem Widerrufsrecht gebrauch zu machen ?


Soweit ich mich erinnere, drohte doch vor längerer Zeit auch Amazon Ärger, weil durchsickerte, daß Amazon Kunden sperrt, wenn diese zu häufig von ihrem Widerrufsrecht gebrauch mach(t)en.

Sonst könnte ja jeder Händler seinen Kunden auch so eine Belohnung anbieten.

Zum Thema AGB wundert es mich allerdings immer wieder, daß solche Verkaufsportale anscheinend oft ohne ausreichende rechtliche Beratung starten, aber wohl auch nicht die nötige Zeit investieren, sich wenigstens selbst über die wichtigsten Grundlagen zu informieren.

Alleine die Hinweisblätter des Händlerbundes sind ja schließlich schon eine sehr gute Informationsgru ndlage.
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#3 Manfred 2015-09-26 08:13
Der Kunde muss eine kostenpflichtig e Mitgliedschaft erwerben, um dann erst zu sehen, daß die Preise vielleicht doch nicht so günstig sind wie anderswo?
Sorry, aber für mich wäre das nichts und ich glaube auch nicht, daß ein solches System in D-A-CH Erfolg hat.
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#2 Marcel Müller 2015-09-25 11:16
Seriös scheint diese Seite aber (noch) nicht zu sein. Der Bestellbutton wird mit "Bestellung aufgeben" bezeichnet. Das ist seit drei Jahren schon längst verboten. Es muss heißen "Zahlungspflich tig bestellen". Zum Teil sind die AGB nicht korrekt im Sinne des Gesetztes. Der Shop muss da noch nachbessern.
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#1 Immo 2015-09-24 16:31
Ein System das Vorteile sowohl für Händler als auch für Kunden bietet. Man darf gespannt bleiben, ob sich dieser Marktplatz auf dem schwierigen deutschen Markt durchsetzen kann und erfolgreich wird. Denn nur wenn auch genügend Händler und Kunden mitmachen wird es sich für beide lohnen teilzunehmen. Die kostenlose Startphase sollte dabei helfen, viel Erfolg!
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