Studie: Online-Autohandel befindet sich im Wandel

Veröffentlicht: 25.01.2016 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 25.01.2016

Schon mal ein Auto online eingekauft? Immer mehr Kunden kaufen oder informieren sich zumindest über Autos im Internet. StartUps aus den USA mischen die Branche zunehmend auf und stellen auch an die Autohersteller neue Anforderungen.

Der Online-Autohandel im Wandel.

(Bildquelle Online-Autohandel: Rawpixel.com via Shutterstock)

Das Internet spielt beim Autokauf zunehmend eine wichtige Rolle. Einer Erhebung von Roland Berger zufolge suchen inzwischen 97 Prozent der Autokäufer im Internet nach Informationen zu Fahrzeugen. 44 Prozent wären sogar bereit, ein Auto im Online-Shop zu kaufen.

Noch gibt es wenige Online-Shops, die es erlauben, Fahrzeuge tatsächlich direkt mit einem Mausklick zu kaufen. Zumindest wenn es um Neuwagen geht. Bei gebrauchten Fahrzeugen boomt der Online-Handel schon länger und viele private Kunden schauen sich auf Portalen wie Mobile.de oder auch bei Ebay nach einem gebrauchten Fahrzeug um.

Autohersteller müssen umdenken

Laut Roland Berger müssen die Autohersteller, die es bis dato noch nicht getan haben, umdenken. „Das bisherige Geschäftsmodell von Autoherstellern und -händlern gerät unter Druck: Denn auch beim Neuwagenkauf ist Online-Shopping im Kommen. Die Kunden haben zunehmend positive Erfahrungen mit Bestellungen im Internet und übertragen diese auf den Autokauf“, so die Unternehmensberatung.

Die Studie mit dem Namen "Online Sales Of New Cars" hat Entwicklungen sowie die Herausforderungen analysiert, die sich für Autohersteller und -händler ergeben. „In der Tat sind bereits heute bei jedem zehnten Neuwagenkauf Onlineprozesse ausschlaggebend beteiligt. In den kommenden fünf Jahren wird sich das Volumen für Online-Autokäufe verdoppeln“, meint Philipp Grosse Kleimann, Partner von Roland Berger.

Zwei verschiedene Typen von Kunden

Derzeit lassen sich vier Typen von Online-Anbietern beim Online-Autohandel unterscheiden: Preisvergleichsportale, Makler, Spezialanbieter und die Fahrzeughersteller selbst. Auf der Kundenseite gibt es zwei Kundentypen: Der gut informierte Kunde, der online vor allem nach dem günstigen Preis sucht und der Multi-Channel-Kunde, welcher beim Online-Autokauf neben einem guten Preis vor allem auch auf den Komfort setzt.

Allerdings würden sich die großen Player im Markt bisher schwertun, ihr Angebot optimal an den service-orientierten Multi-Channel-Kunden anzupassen. „Oft wird die 'Einkaufsreise des Kunden' zum Beispiel durch nicht integrierte Lösungen oder einen fehlenden Link zwischen der Online- und der Offlinewelt unterbrochen“, sagte Grosse Kleimann.

Konkurrenten aus den USA würden diese Lücke ausnutzen. StartUps aus den USA würden mit neuen Geschäftsmodellen zunehmend sowohl preis- als auch service-orientierte Kunden ansprechen. „Dazu gehören Online-Portale, die einen One-Stop-Shop mit Rundum-Service für Neuwagenkäufer anbieten, aber auch Angebote, die sich auf einzelne Schritte im Einkaufsprozess spezialisiert haben, wie beispielsweise die Fahrzeugsuche“, so Roland Berger.

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