Frauen haben es als Ebay-Verkäufer häufig schwerer

Veröffentlicht: 23.02.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 03.03.2016

Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist ein strittiges Thema. Und es zeigt sich immer wieder, dass trotz aller Modernität eine Ungleichbehandlung bzw. Diskriminierung immer noch gegenwärtig ist. Auch im Handel. So wollen zum Beispiel zwei Forscherinnen nun herausgefunden haben, dass man es als Ebay-Händler viel schwerer hat, wenn man eine Frau ist.

 Mann gegen Frau

(Bildquelle Mann gegen Frau: xavier gallego morell via Shutterstock)

Die Themen Gleichberechtigung und Diskriminierung scheinen auch im E-Commerce aktuell zu sein. Im Bereich des Handels sollte man eigentlich davon ausgehen, dass es vollkommen irrelevant ist, ob ein Händler zum Beispiel Frau oder Mann ist. Doch das Gegenteil ist offenbar der Fall. Eine neue Studie zeigt nämlich, dass der Erfolg eines Ebay-Händlers durchaus davon abhängt, ob dieser weiblich oder männlich ist.

Weniger Gebote und niedrigere Preise für Händlerinnen

Wie die Süddeutsche schreibt, erkennen Shopper in vielen Fällen genau, welchem Geschlecht der jeweilige Händler angehört – häufig wird dies zum Beispiel schon anhand der Sortimente deutlich. Und laut Studie kann bei einer Ebay-Auktion sogar die Höhe des Gebots davon abhängig sein, ob der Verkäufer ein Mann oder eine Frau ist. Im Schnitt können Männer so auf rund 20 Prozent mehr für neue Produkte hoffen als Frauen.

Und das ist noch nicht alles: Auf drei männliche Ebay-Verkäufer kommt etwa eine Verkäuferin. Diese können zwar alles in allem meist weniger Erfahrung mit dem Online-Marktplatz vorweisen, haben im Gegensatz dazu aber tendenziell bessere Verkäuferbewertungen und geben zumeist einen höheren Mindestpreis für Produkte an. Der Nachteil für Frauen: Sie verzeichnen weniger Gebote als ihre männlichen Kollegen und können darüber hinaus auch nun geringere Preise erzielen.

Unterschiede zeigen sich vor allem in verschiedenen Produktgruppen

Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern im Bereich Elektronik: „Männer, die eine Nintendo Wii verkauften, bekamen dafür rund 270 Prozent mehr als Frauen“, so die Süddeutsche weiter. Doch es gibt auch Positives für Frauen zu berichten. In einzelnen Produktkategorien, wie zum Beispiel bei Tierfutter, Puppen oder auch Musikinstrumenten können Frauen deutlich höhere Preise verbuchen als Männer.

Hinter der Studie stehen zwei Forscherinnen der Universität Tel Aviv, die über mehrere Jahre hinweg „die Verkäufe der 420 beliebtesten Produkte auf Ebay in den Vereinigten Staaten beobachtet“ haben. Sie fanden dabei zudem heraus, dass potenzielle Käufer ein Produkt niedriger bewerten, wenn dieses von einer Händlerin kommt.

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