Cyberkriminalität: Ransomware-Opfer zahlen durchschnittlich 211 Euro Lösegeld

Veröffentlicht: 04.03.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 04.03.2016

Opfer von Cyberkriminalität wissen oft nicht, wie sie sich verhalten sollen. Eine aktuelle Studie zeigt jetzt, dass ein Drittel der Opfer einer Ransomware den Betrügern Lösegeld gezahlt haben, um an ihre verschlüsselten Daten zu kommen. Dabei haben Opfer einer Ransomware keine Garantie, dass sie ihre Daten tatsächlich wieder zurückerhalten.

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(Bildquelle Cyberkriminalität: Nicescene via Shutterstock)

Cyberkriminalität ist ein ernst zu nehmendes Problem, denn ein Schutz ist für viele User schwierig und nur allzu oft tappen unbedarfte Nutzer in Fallen. Vor allem das Phänomen Ransomware hat im letzten Jahr viele Internet-Nutzer betroffen. Bei Ransomware handelt es sich um Schadprogramme, mit deren Hilfe ein Eindringling eine Zugriffs- oder Nutzungsverhinderung der Daten sowie des gesamten Computersystems erwirkt. Dabei werden private Daten auf einem fremden Computer verschlüsselt oder der Zugriff auf sie wird verhindert, um für die Entschlüsselung oder Freigabe ein „Lösegeld“ zu fordern.

Nur US-Amerikaner zahlen öfter Lösegeld

Eine aktuelle Studie von Bitdefender hat jetzt herausgefunden, dass die Masche der Betrüger tatsächlich sehr gut zieht – 33 Prozent der deutschen Opfer von Erpressersoftware haben bereits Lösegeld bezahlt und noch einmal 36 Prozent wären dazu bereit.

Nach Angabe der Studienautoren wurden 2015 3,8 Prozent der Bevölkerung – das entspricht 3,1 Millionen Nutzer – Opfer einer Ransomware. Deutsche Opfer sind für die Befreiung ihrer Daten wie persönlichen Fotos oder persönlichen Dokumente bereit, im Schnitt 211 Euro zu zahlen. Opfer aus Großbritannien hingegen bis zu 527 Euro. Deutschland liegt mit der Lösegeld-Zahlungsbereitschaft laut Studie auf Platz 2, nur in den USA haben mehr Opfer bezahlt (50 Prozent). In Dänemark waren es hingegen nur 30 Prozent.

Bitdefender empfiehlt Betroffenen jedoch, kein Lösegeld zu bezahlen, da dies nur die Entwickler von Ransomware unterstütze. Die Kosten für ein Cryptolocker/Cryptowall-Ransomware-Kit inklusive Handbuch, Quellcode und kostenlosem Support sollen laut zdnet.de bei einmalig 3000 US-Dollar liegen. Neben der Unterstützung der Entwicklung haben Opfer, die das Lösegeld bezahlen, aber auch keine Garantie, dass sie tatsächlich ihre Daten zurückerhalten bzw. entschlüsselt werden. Betroffenen wird empfohlen, kein Lösegeld zu zahlen und sich an die Polizei zu wenden.

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