Metro Group bereitet Aufteilung des Konzerns vor

Veröffentlicht: 30.03.2016 | Geschrieben von: Martin Gaitzsch | Letzte Aktualisierung: 30.03.2016

Die Metro Group plant eine Aufspaltung des Konzerns in zwei leistungsstarke Handelsgruppen. Zum einen soll es einen Spezialisten für den Großhandel und für Lebensmittel geben, zum anderen ein ausschließlich auf den Verkauf von Elektronik-Produkten spezialisiertes Unternehmen. Das Ziel dieser Maßnahme ist die Schaffung von zwei unabhängigen, an der Börse notierten Geschäftseinheiten zur Optimierung des Wachstums.

Fahnen der Metro Group
© Metro Group

Nach einer möglichen Aufteilung getreu dem Motto: „Aus eins mach zwei“ sollen zwei separate Unternehmen mit einer jeweils eigenen Börsennotierung, einem eigenen Vorstand und Aufsichtsrat sowie einem eigenen Unternehmensprofil entstehen. Zudem soll es für beide Unternehmen die Möglichkeit geben, über Kooperationen sowie Expansionspläne eigenständig zu bestimmen.

Aufspaltung soll Wachstum beschleunigen

Doch warum plant die Metro Group eine Aufspaltung? Das operative Geschäft läuft eigentlich gut. Die verschiedenen Sparten des Unternehmens haben jedoch nur wenige Gemeinsamkeiten, sodass es zu wenig Synergieeffekten kommen kann und gemeinsame Investitionen sich kaum lohnen. Denn einerseits besteht der Bereich Großhandel und Lebensmittel, der mit den durch Media-Saturn vertriebenen Elektronikprodukten nur wenig gemein hat. Dementsprechend sieht Jürgen Steinemann, Aufsichtsratsvorsitzender der Metro AG, in einer Aufteilung des Konzerns die beste Möglichkeit für „beschleunigtes profitables Wachstum.“

Im Falle der Aufspaltung bliebe die bisher bereits bestehende Metro AG, die den Bereich Elektronikprodukte verantwortet, bestehen. Zusätzlich entstünde eine separate Gesellschaft, die die Bereiche Lebensmittel und das Großhandelgeschäft beinhaltet. Damit die Pläne zur Aufspaltung des Konzerns in die Tat umgesetzt werden können, muss der Aufsichtsrat den Plänen allerdings noch seine Zustimmung erteilen.

Aktienkurs steigt spontan an - Probleme bei Real bleiben

Auf den ersten Blick scheint die Metro AG recht zu haben, wenn sie von zwei florierenden Geschäftsbereichen spricht und dies mit zehn erfolgreichen Quartalen in Folge von Metro Cash & Carry sowie sechs erfolgreichen Folge-Quartalen von Media-Saturn begründet. Zumindest bei Media-Saturn ist dies der Fall, da hier die Verknüpfung von Online-Shops und Offline-Filialen geglückt ist.

Doch wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, läuft das Kerngeschäft von Real, das zur Lebensmittel und Großhandel-Gesellschaft gehört, weniger gut. Radikale Umbaumaßnahmen vor allem im Bereich Personal seien hier notwendig, um das stationäre Geschäft anzukurbeln. Schließlich ist Real unlängst aus dem Flächentarifvertrag ausgestiegen, und verhandelt daher noch mit der Gewerkschaft Verdi, die wiederum zu Streiks aufgerufen hat. So verständlich der Wunsch von Metro also ist, die Bereiche Unterhaltungselektronik sowie den Groß- und Lebensmittelhandel voneinander abzugrenzen: Auf die Metro AG wartet noch Einiges an Arbeit. Bis 2017 könnte die Aufspaltung über die Bühne gehen. Immerhin ist der Aktienkurs am heutigen Mittwochmorgen nach der Bekanntgabe direkt um um circa neun Prozent gestiegen.

 

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