Chemical Love: Größter deutschlandweiter Drogen-Online-Shop zerschlagen

Veröffentlicht: 03.05.2016 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 03.05.2016

„Chemical Love“ – so lautete der Name eines Online-Shops, der frei zugänglich im Internet illegal Drogen verkauft hat. Die mutmaßlichen Macher hinter Chemical Love konnten nun jedoch nach rund einem Jahr festgenommen werden – und mit ihnen eine unfassbare Menge an verbotenen Substanzen.

Drogenhandel

(Bildquelle Drogenhandel: ShutterDivision via Shutterstock)

Mittlerweile kann virtuell wirklich alles bestellt werden. Die Produktpalette kennt dabei kaum Grenzen, was von den Kunden auch gerne angenommen wird. Dieses Potenzial hat jedoch gleichzeitig seine Schattenseiten, denn es werden zum Teil auch illegale Produkte angeboten. Welche Ausmaße dies sogar annehmen kann, macht nun eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft Verden deutlich: Diese hat gestern bekannt gegeben, dass am 14. April im rheinland-pfälzischen Rülzheim, in Stuttgart sowie in Weissach fünf Tatverdächtige zwischen 21 und 60 Jahren festgenommen wurden. Der Vorwurf: Der Verkauf von illegalen Drogen in einem Online-Shop namens „Chemical Love“.

Während die meisten verbotenen Sachen sonst über das mysteriöse Tornetzwerk „Darknet“ vertrieben werden, war Chemical Love auch im offenen Internet („Clearnet“) erreichbar. Die Beamten konnten bei der Festnahme eine gewaltige Summe an unerlaubten Substanzen sicherstellen. Dazu gehören: 54 Kilogramm Amphetamin, 4 Kilogramm Heroin, 1,3 Kilogramm Kokain und rund 25.000 Ecstasy-Tabletten.

Chemical Love: Geschätzter Umsatz von über 1,3 Millionen Euro

Wie auch bei Heise Online zu lesen ist, soll Chemical Love im Mai 2015 von den Verdächtigen gestartet worden sein. Die Bestellung der Drogen war auf zwei unterschiedlichen Wegen möglich: Über das Darknet wurde ein foreninterner Messengerdienst verwendet. Im Online-Shop wiederum konnte die Bestellung über ein gängiges Warenkorbsystem vorgenommen werden. Die Bezahlung erfolgte ausschließlich mithilfe der virtuellen Währung Bitcoin.

Bis zum Zeitpunkt der Festnahme sollen die Macher von Chemical Love in mehr als 1.500 Fällen Betäubungsmittel verkauft haben. Das entspricht einem Gegenwert von über 1,3 Millionen Euro. Die Tatverdächtigen wurden aufgrund der Verdunklungs- und Fluchtgefahr festgenommen.

Die Ermittler waren auf den Chemical Love-Online-Shop „im Zusammenhang mit einer internationalen Initiative zur Bekämpfung illegaler Handelsplätze im Internet gestoßen“, so die Staatsanwaltschaft. Im Mittelpunkt dieser Initiative stehen Dark-Market-Foren im Darknet und illegale, öffentlich zugängliche Online-Shops.

 

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