Kooperation: Amazon-Abholstationen auf Edeka-Parkplätzen

Veröffentlicht: 27.04.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 27.04.2017

Amazon ist eine neue Partnerschaft eingegangen, um seine kundenfreundlichen Paket-Abholstationen weiter zu verbreiten. Mit dem Kooperationspartner Edeka dürfte sich der Online-Riese einige gute Standorte sichern.

Amazon-Logo auf Paket
© pixinoo / Shutterstock, Inc.

Mit hauseigenen Paket-Abholstationen will Amazon die Lieferung bzw. den Empfang der Pakete für Kunden noch einfacher und komfortabler gestalten. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen den Einsatz der sogenannten „Amazon Locker“ auch in Deutschland getestet und diese zum Beispiel an Münchener Shell-Tankstellen aufgestellt. Grundsätzlich geht es dem Unternehmen darum, die Abholstationen an möglichst guten, das heißt vor allem leicht erreichbaren Plätzen aufzustellen.

In diesem Sinne ist Amazon nun eine neue Kooperation mit der Supermarktkette Edeka eingegangen. Wie der Supermarkt.Blog berichtet, kann eine solche Zusammenarbeit nun an verschiedenen Standorten in Berlin beobachtet und genutzt werden.

Edeka-Märkte: Amazon-Abholstationen mehrfach in Berlin gesichtet

Dabei fällt auf, dass die Abholstationen aus dem Hause Amazon mal mehr, mal weniger prominent um die Edeka-Märkte herum platziert sind. So wurde ein Locker beispielsweise in Berlin-Reinickendorf „etwas verschämt an der Marktseite hinter üppiger Parkplatzflora“ verstaut, während ein anderer in Berlin Pankow in recht exklusiver Lage, nämlich gleich neben dem Eingang des Edeka-Marktes aufgestellt wurde.

Mit diesem Standort ist der Konzern allerdings nicht allein, denn die grau-schwarze Paket-Abholstation befindet sich dort in Gesellschaft einer gelben DHL-Paketanlage.

Amazon-Abholstation vor Edeka Supermarkt
Amazon-Abholstation vor Edeka Supermarkt, Quelle: Screenshot SupermarktBlog

Amazon wird zunehmend zum Konkurrenten der Lebensmittelhändler

Dass eine Kooperation zwischen Edeka und Amazon überhaupt zustande gekommen ist, dürfte einige Brancheninsider vielleicht verwundern. Denn Amazon entpuppt sich mit wachsendem Portfolio und immer neuen Services zunehmend als Konkurrent der Lebensmittelhändler. Als Beispiele können hier unter anderem der „Vorratskammer-Service“ Amazon Pantry oder auch Amazon Fresh genannt werden, die den Kunden Getränke, Konserven oder auch frische Lebensmittel bereitstellen.

Die Befürchtungen bezüglich der Marktmacht von Amazon gehen sogar so weit, dass sich jüngst sogar der Berufsverband der Insolvenzverwalter in Deutschland (VID) zu Wort gemeldet hat. Wie auf dem Amazon Watchblog zu lesen warnte der Verband vor einer Pleitewelle, die die Lebenmittelbranche überrollen könnte.

Ob sich Edeka dieser Gefahr nicht bewusst ist oder sie als annehmbar gering einstuft, bleibt hier nur zu vermuten. Für Amazon jedenfalls dürfte die Kooperation eine gute Sache sein, um mit seinen Paket-Abholstationen attraktive Standorte zu besetzen und viele Kunden erreichen zu können.

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