Vorwurf gegen Amazon: Wettbewerbsbehörde untersucht mögliche Schein-Rabatte

Veröffentlicht: 24.07.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 09.08.2017

Der Internetriese Amazon soll in den USA mit Rabatten geworben haben, die es so eigentlich gar nicht gab. Diese Vorwürfe wurden jetzt im Zuge der Übernahme von der Bio-Supermarktkette Whole Foods laut. Aktuell werden die Anschuldigen von der US-Wettbewerbsbehörde untersucht.

Amazon-Logo
© Eric Broder Van Dyke / Shutterstock.com

Amazon wird von einer Verbraucherschutz-Organisation in den USA beschuldigt, seine Kunden mit Rabattaktionen in die Irre zu führen. Wie winfuture berichtet, soll die Wettbewerbsbehörde in den USA aktuell untersuchen, inwieweit die von Amazon angebotenen Rabatte tatsächlich der Wahrheit entsprechen. So soll der Versandriese überhöhte Referenz- und Listenprei­se verwendet haben, um die entsprechenden Rabatte größer erscheinen zu lassen.

Nach Angaben von Verbraucherschützern wurden im Juni rund 1.000 Produkte auf der Website von Amazon analysiert. Bei rund der Hälfte aller Produkte wurden die Rabatte auf Grund der Listenpreise ausgegeben. Zusätzlich konnte festgestellt werden, dass die Preise bei 61 Prozent der Produkte in den drei Monaten zuvor noch unter dem Listenpreis lagen. Hier habe Amazon seinen Kunden also einen Rabatt suggeriert, den es gar nicht gibt.

Whole-Foods-Übernahme in Gefahr?

Amazon habe sich zu den Vorwürfen bereits geäußert und weist diese entschieden zurück. So wirft der Konzern der Studie schwerwiegende Fehler vor. Für die Bestimmung der Rabatte ziehe man neben den Referenzpreisen der Hersteller auch andere Händler heran.

Vor diesem Hintergrund verlangten die Verbraucherschützer jetzt eine genaue Prüfung der Übernahme von Whole Foods. Man fordere die Federal Trade Commission (FTC ) auf, eine Übernahme so lange nicht zuzulassen, bis Amazon seine unlauteren Mittel zur Rabattangabe eingestellt hat. Es steht allerdings nicht fest, ob die FTC tatsächlich ein offizielles Prüfungverfahren einleiten wird.

Nicht der erste Vorwurf für „aufgeblasene Rabatte“

Es ist nicht das erste Mal, dass Amazon für seine Rabatte kritisiert wird. Besonders im Zuge des jährlich stattfindenden Prime Days, wird immer wieder von „aufgeblasenen Rabatten“ gesprochen, die den Anschein verleihen sollen, bestimmte Produkte genießen eine viel höhere Preissenkung. Auch bei diesjährigen Prime Day kursierten diese Vorwürfe wieder im Raum.

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.