E-Commerce-Index: Online-Handel kämpft mit Prime-Day-Kater

Veröffentlicht: 19.09.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 19.09.2017

Der Prime Day ließ im Juli die Nachfragewerte für fast alle Kategorien deutlich ansteigen. Nun folgt das Shopping-Tief, welches sich im Metoda E-Commerce-Index vom Monat August deutlich zeigt.

Frau am PC
© VGstockstudio - Shutterstock.com

Der Juli hat mit dem Amazon Prime Day den E-Commerce aus dem Sommerloch herauskatapultiert. Doch nach einem Hoch folgt bekanntlich das Tief, welches der aktuelle E-Commerce-Index von Metoda für den Monat August deutlich ausgemacht hat. In 14 von 15 untersuchten Kategorien ist die Nachfrage stark zurückgegangen. Durchschnittlich konnte ein Minus von 12,7 Punkten festgestellt werden. Nimmt man alle Gruppen zusammen, so stürzte der gesamte Index um stolze 191 Punkte ab, von vormals 1.732 auf einen Wert von nur noch 1.541 Punkten. Lässt man den Überfliegermonat Juli und die dazugehörige Schnäppchenparty allerdings außer Acht, haben sich die Nachfragewerte solide entwickelt.

Kategorie „Garten“ stürzt ab, „Büroartikel und Schreibwaren“ profitiert vom Schulanfang

Besonders hart hat es die Gruppierung „Garten“ getroffen. Da sich die Gartensaison langsam dem Ende neigt und die ersten Herbststürme bereits über Deutschland fegten, brach die Nachfrage für Produkte aus dieser Kategorie folgerichtig ein. Doch auch wenn der Wert um 57 Punkte fiel, hält sich diese Kategorie nach wie vor mit 204 an der Spitze. Diese Position wird sie mit Voranschreiten des Herbstes allerdings wohl nicht halten können, denn bereits im Juli musste die Kategorie als einzige erste Abstriche machen. Zusätzlich sank auch die Nachfrage für Produkte aus den Bereichen Sport (-20), Bekleidung (-18) sowie Küche und Auto (beide -12).

Metoda E-Commerce-Index August
© Metoda

Einen Gewinner des sonst so negativen Trends gibt es aber dennoch: Dank des Schulanfangs stieg die Nachfrage für den Sektor „Büroartikel und Schreibwaren“ um 5 Punkte an. Dieser Bereich ist damit der Einzige, welcher im Monat August ein Plus verzeichnen konnte.

Prime Day verzerrt das Bild

Lässt man das Sonderereignis Prime Day außer Acht, sehen die Zahlen längst nicht so düster aus. So präsentieren sich die Werte bei einem Blick auf den Juni-August-Vergleich äußerst stabil. Es konnte sogar ein kleines Wachstum um 2,3 Punkte erzielt werden. „Sorgte der Prime Day im Juli für klingelnde Kassen, trägt das Angebotsfeuerwerk auch die Verantwortung für das relative Nachfrageminus im August. Natürlich wird das Bild durch den Sondereffekt Prime Day stark verzehrt, schließlich erzeugte Amazon hier massiv zusätzliche Nachfrage, die keinen ‚natürlichen‘ Ursprung hatte. Daher zeigt sich erst im Vergleich zum Juni, wie der Markt im August tatsächlich ausgesehen hat“, erklärt Metoda-CEO Stefan Bures die Situation. Besonders die Kategorie „Beleuchtung“ wird sich mit Voranschreiten der dunklen Jahreszeit deutlich auf den E-Commerce-Index auswirken.

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