Foodora: Verhandlung um bessere Arbeitsbedingungen wohl gescheitert

Veröffentlicht: 07.11.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 07.11.2017

Der Essenslieferdienst Foodora muss sich schon seit Längerem die Vorwürfe zu schlechten Arbeitsbedingungen gefallen lassen. Jetzt sind wohl auch die Verhandlungen mit der Fahrervertretung FAU gescheitert.

Rad Foodora
© MikeDotta / shutterstock.com

Die Kuriere von Foodora sind unzufrieden: Schlechte Kommunikation, befristete Arbeitsverträge und keine Kostenübernahme für die Reparatur kaputter Räder sind nur ein Teil der Vorwürfe, welche sich Foodora aktuell gefallen lassen muss. Bereits seit Monaten laufen nun schon Gespräche zwischen dem Essenslieferdienst und der Fahrervertretung FAU (Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union). Diese Gespräche haben nach Angaben von Gründerszene jetzt ein jähes Ende gefunden. „Wenn Foodora sich an keine unserer Absprachen hält, dann müssen wir davon ausgehen, dass es ihnen mit den Verhandlungen nicht ernst ist“, wird Leonhard Herrmann, Fahrer bei Foodora und Mitglied im Verhandlungsteam, auf dem Portal zitiert. Foodora beteuert allerdings, man sei „weiterhin offen für den Austausch.“

Foodora stellt sich bei den meisten Forderungen quer

Die angestellten Kuriere kämpfen vor allem für drei Änderungen: Ein besseres Schichtplanungssystem, eine Gehaltserhöhung um mindestens einen Euro pro Stunde und die Kostenübernahme von Fahrrädern und Smartphones. Wie die FAU Berlin bekannt gab, zeigte sich Foodora lediglich bei einer Forderung einsichtig: In Zukunft will man die Fahrer bei der Radreparatur mit einem monatlichen Guthaben bei ausgewählte Läden unterstützen.

Allerdings liege das Berliner Unternehmen auch mit diesem Entgegenkommen weit unter den eigentlichen Forderungen. „Die Höhe des Guthabens beläuft sich auf unter 5 Cent pro km und liegt damit nicht nur weit unter den geforderten 35 Cent, sondern auch unter den von Konkurrent Deliveroo gezahlten 10 Cent“, bemängelt die Gewerkschaft.

Gewerkschaft droht mit Arbeitsniederlegung

Zwar kündigt Foodora an, die Optimierung der Arbeitsbedingungen bald in die Tat umzusetzen, die rund 2000 Fahrradkuriere, welche in ganz Deutschland für Foodora im Einsatz sind, wollen sich aber mit solchen Versprechungen nicht länger hinhalten lassen. „Wir haben uns während der Verhandlungen mit Protesten und gewerkschaftlichen Maßnahmen zurückgehalten – daran fühlen wir uns jetzt nicht mehr gebunden“, hieß es von der Gewerkschaft als Reaktion auf das unprofessionelle Verhalten von Foodora während der Verhandlungen. Im diesem Zug rief die FAU nun die Fahrer zu einer Kundgebung am 10. November in Berlin auf.

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