Apple: Sammelklage wegen Meltdown und Spectre

Veröffentlicht: 17.01.2018 | Geschrieben von: David Barthelmann | Letzte Aktualisierung: 17.01.2018

Apple habe einen Großteil seiner Geräte trotz eines Design-Defektes wissentlich verkauft. So lautet es in einer Sammelklage, die vergangene Woche bei einem Gericht in den USA eingereicht wurde. Hierbei soll es sich um Sicherheitslücken in den hauseigenen ARM-basierten Prozessoren handeln.

Apple Konzern
© Songquan Deng/ shutterstock

Zwei iPhone-Nutzer werfen Apple vor, Geräte mit einem Design-Defekt verkauft zu haben, obwohl der Konzern davon gewusst habe. Laut der Klageschrift sollen die Prozessorlücken ein Sicherheitsproblem für Nutzer darstellen, wofür es noch keine effektive Reparatur gebe, da diese mitunter zu einem Leistungsverlust führe. Demnach seien die Prozessoren der A-Chip-Baureihe defekt und würden laut Klage „Hackern sowie Schad-Sofware den Zugriff auf hochgradig sichere Informationen“ gewähren, wie heise berichtet.

Die Klage soll alle Kunden, die ein Gerät mit ARM-basierten Prozessor gekauft haben, einschließen. Dies betrifft neben iPhone, iPad und Apple TV auch Apple Computer. Die beiden Apple-Besitzer monieren in der Klage, dass Apple von dem Problem gewusst, die Geräte jedoch trotzdem ohne Hinweis weiterverkauft habe. Hätten die Nutzer Kenntnis von dem Problem gehabt, hätten diese die Geräte nicht gekauft oder zumindest nicht zu dem angegebenen Preis.

Umfangreiche Anklagepunkte gegen Apple

Die Vorwürfe gehen allerdings noch weiter. Im Rahmen der Klage, die dem US-Gericht United States District Court for the Northern District of California San Jose Division vorliegt, werden Apple Vertragsbruch, Fahrlässigkeit, ungerechtfertigte Bereicherung, sowie Verstöße gegen das Konsumentenrecht vorgeworfen. Die Nutzer fordern nun Schadensersatz. Bereits Anfang Januar berichteten wir von den Sicherheitslücken Meltdown und Spectre, über die fast alle derzeitigen Prozessoren angreifbar sind. 

Apple habe gegen die Prozessor-Lücken Meltdown Schutzmaßnahmen mit iOS 11.2 sowie macOS 10.13.2 High Sierra (und tvOS 11.2) eingeführt. Die Spectre-Lücken sollen durch zusätzliche Patches für Safari und WebKit in iOS 11.2.2, einem Zusatz-Update für macOS 10.13.2 sowie Safari-Updates für OS X 10.11 El Capitan und macOS 10.12 Sierra behoben werden. Durch die Patches, welche die Meltdown-Sicherheitslücke beheben, gebe es laut Apple keine Leistungseinbußen. Geringfügige Leistungseinbußen soll es jedoch bei den Spectre-Updates in bestimmten Benchmarks geben.

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