Missbrauch durch Kunden: Ikea wird beim Rückgaberecht wieder strenger

Veröffentlicht: 19.07.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 19.07.2018

Immer wieder hatte Ikea in der Vergangenheit an seinem Rückgaberecht geschraubt. Es scheint, als wären die großzügigen Bestimmungen auf Missbrauch durch einige Kunden gestoßen. Nun hat der Möbelriese erneut Hand angelegt.

Ikea Logo an Ikea Einrichtungszentrum
© ben bryant / Shutterstock.com

Ikeas Strategie, den Kunden hierzulande ein übermäßig langes und kulantes Rückgaberecht einzuräumen, ist offenbar fehlgeschlagen. Das schwedische Möbelhaus hat seine Rückgabebestimmungen in Deutschland nun zum wiederholten Male verschärft.

Ab dem 1. September 2018 ist es Kunden nur noch gestattet, Möbel und sonstige Einkäufe zurückzubringen und sich den Kaufpreis erstatten zu lassen, wenn die Waren neu und unbenutzt sind, berichtet die FAZ mit Verweis auf die Welt. „Bisher gab es ein Rückgaberecht unabhängig vom Zustand der Produkte und ohne Angabe von Gründen“, schreibt das Portal.

Ikea argumentiert mit Schonung der Ressourcen

Dass allzu laxe Bestimmungen schnell zu Missbrauch führen können und die neue Reglementierung für Ikea quasi unumgänglich ist, dürfte Branchenteilnehmern logisch erscheinen. Auch der Deutschland-Chef von Ikea, Dennis Balslev, nahm laut FAZ jüngst konkret dazu Stellung: „Wir hören aus den Häusern, dass Jahr für Jahr kurz vor dem Ablauf der Umtauschfrist immer die gleichen Leute auftauchen und ihr Geld zurückverlangen.“

Neben dem Missbrauch und den damit entstehenden Mehrkosten für Ikea rückte Balslev dabei jedoch auch die Themen Umwelt und Ressourcen in den Blick: „Durch die Einschränkung des Rückgaberechts auf unbenutzte Produkte wollen wir auch sicherstellen, dass Kunden Möbel und Einrichtungsgegenstände nicht nach kurzem Gebrauch entsorgen, sondern den Wert des Produkts schätzen im Sinne des Ressourceneinsatzes, der dafür nötig war“, wird der Chef weiter zitiert.

Schon das lebenslange Rückgaberecht scheiterte schnell

Als Ikea im Sommer 2014 ein lebenslanges Rückgaberecht einführte, war die Aufregung in der Branche groß. Der Möbelhändler argumentierte damals mit der Zufriedenheit der Kunden und betonte durch eine Konzernsprecherin: „Wir nehmen auch gebrauchte Möbel zurück.“

Doch bereits zwei Jahre später, im August 2016, ruderte das Unternehmen erstmals zurück und hat das unbegrenzte Rückgaberecht zeitlich drastisch eingeschränkt – auf ein Jahr. Diese Frist liege immer noch weit über den üblichen Bestimmungen der Branche, hieß es damals. Die jüngste Entwicklung zeigt wohl, dass man selbst durch diese Einschränkung dem Missbrauch nicht Herr geworden ist.

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