Google Glass und Oculus Rift können den E-Commerce verändern

Veröffentlicht: 26.03.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 26.03.2014

Facebook hat für zwei Milliarden US-Dollar den Datenbrillen-Hersteller Oculus VR gekauft. Damit macht Facebook Google Glass Konkurrenz und beschleunigt den Entwicklungsprozess der Datenbrillen. Noch in diesem Jahr könnten die Brillen auch den E-Commerce verändern.

Datenbrillen könnten den E-Commerce verändern.(Bildquelle Datenbrille: Syda Productions via Shutterstock)

Google ist nun nicht mehr der einzige Großkonzern, der eine Augmented-Reality-Brille vermarkten möchte. Wie heute bekannt wurde, hat sich Facebook für zwei Milliarden US-Dollar den Datenbrillen-Hersteller Oculus VR gekauft. Mit Facebook und Google als Konkurrenten, werden Datenbrillen wie Google Glass und Oculus Rift nun noch schneller auf den Markt kommen. Grund genug einmal zu schauen, was sich bislang im E-Commerce mit den Datenbrillen anstellen lässt.

Immer und überall online einkaufen?

Als wahrer Visionär hat sich der Online-Händler Fancy entpuppt. Der New Yorker Online-Händler hatte bereits im vergangenen Jahr demonstriert, wie die Datenbrille Google Glass das Einkaufen künftig verändern könnte. Demnach könnte der Online-Handel von den Datenbrillen profitieren: Denn wie im Video zu sehen, könnten Kunden künftig direkt aus ihrem Alltagsleben heraus, Produkte wie Wohnungsgegenstände über die Datenbrillen online kaufen. Im Video von Fancy sieht man, wie ein Google Glass-Träger durch seine Wohnung läuft und die Datenbrille ihm konkrete Produktvorschläge für die Einrichtung der Wohnung macht:

Fancy Glassware from Fancy on Vimeo

Und auch Google selbst könnte mithilfe von Google Glass den E-Commerce umkrempeln und profitieren. Denn Google hatte bereits angekündigt, Google Glass mit dem hauseigenen Bezahldienst Google Wallet verbinden zu wollen. Das hieße im konkreten Fall: Ein Kunde geht in ein Geschäft, scannt den QR-Code eines Produktes mit seiner Datenbrille und könnte das Produkt gleich mithilfe der Brille und Google Wallet bezahlen. Bezahldienste wie PayPal, die mit eigenen Projekten versuchen am Einzelhandel zu verdienen, würden das Nachsehen haben.

Google Glass könnte Googles Position im E-Commerce verstärken

Und natürlich wäre das virtuelle Einkaufen mit den Datenbrillen nicht auf die Ladenflächen beschränkt. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass Google eine ähnliche App entwickelt wie Amazon Flow. Dann könnten die Verbraucher tatsächlich durch den Alltag laufen und zum Beispiel die Tasche eines Passanten mit Google Glass scannen. Die Datenbrille wäre dann in der Lage, die Tasche selbst in Online-Shops zu suchen und der Verbraucher könnte theoretisch das Produkt sofort online kaufen und bezahlen. Google hat eine erste Version einer solchen App namens Glashion bereits im vergangenen Jahr vorgestellt:

Technisch gesehen wäre diese Art des Einkaufens durchaus interessant. Aus Sicht der Online-Händler bleibt allerdings das Problem, dass Google bei jedem Einkauf zwischengeschalten wäre und damit einen gigantischen Schritt in den E-Commerce machen würde.

Facebook wird nun mit seiner eigenen Datenbrille namens Oculus Rift ähnliche Möglichkeiten haben wie Google. Allerdings lässt sich im Vergleich zu Google noch nicht absehen, ob Facebook mit seiner Datenbrille auch in den E-Commerce drängen wird oder ob es nur seine sozialen Netzwerke Facebook und Instagram auf die Brille bringen wird. Denn Oculus Rift wurde bislang eher mit Videospielen in Verbindung gebracht und könnte Facebook vielmehr dabei helfen, seine Suche nach jungen Nutzern zu verstärken.

Auch in Deutschland testen erste Online-Händler den Umgang mit Google Glass. So hat Online-Händler Otto kürzlich auf einer Pressekonferenz ganz nebenbei erwähnt, dass man sich mit dem Thema beschäftige.

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