Analyse

Amazon-Topseller: 40 Prozent stammen aus China

Veröffentlicht: 14.05.2019 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 14.05.2019
Amazon Seller Marktplatz Länder

Die Anzahl an chinesischen Online-Händlern auf dem Amazon Marktplatz steigt immer weiter an. Lag der Wert vor zwei Jahren noch bei 26 Prozent, so kommen inzwischen gut 40 Prozent der Top-Seller aus China. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Marketplace Pulse. Aufgeschlüsselt auf die einzelnen Markplätze in Europa liegt die Zahl teilweise sogar noch viel höher.

Deutscher Marktplatz mit verhältnismäßig geringer Quote

Die Studien-Autoren haben sich die 10.000 besten Verkäufer hinsichtlich ihres Herkunftslandes auf den verschiedenen europäischen Marktplätzen angeschaut. Mit einem Anteil von 52 Prozent an China-Händlern lag Spanien ungeschlagen an der Spitze, hier gab es ein Wachstum von vier Prozent. Dahinter folgen Frankreich (47 Prozent), Italien (45 Prozent) und Großbritannien mit 34 Prozent. Der deutsche Marktplatz hat in den letzten zwei Jahren zwar ebenfalls einen Zuwachs chinesischer Online-Händler um zwei Prozent erfahren, mit 28 Prozent kann Deutschland allerdings noch einen vergleichweise geringen Wert chinesischer Top-Seller vorweisen. Der Gesamtdurchschnittswert ist somit in den letzten 24 Monaten von 37 auf 40 Prozent gestiegen.

Da in den USA die Online-Händler nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind, konkrete Business-Informationen zu hinterlegen und Amazon.com dadurch weitaus anonymer ist als die europäischen Marktplätze, konnte für die Staaten keine genau Zahl ermittelt werden. Marketplace Pulse geht allerdings von einem Anteil von mindestens 40 Prozent und höher aus.

Amazon kehrt China im Sommer den Rücken

Amazon selber hat ein eher gespaltenes Verhältnis zu China. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass man im Reich der Mitte das Marktplatz-Geschäft aufgegeben werde, im Sommer soll die chinesische Plattform geschlossen werden. Seinen China-Händlern will der Online-Riese aber zu weltweitem Erfolg verhelfen und hat dafür im vergangenen Dezember rund 10.000 Verkäufer zum Amazon Global Open Seller Summit im chinesischen Ningbo eingeladen. Die Konferenz sollte den Händlern dabei helfen, zu expandieren und erfolgreich auf dem amerikanischen und den europäischen Marktplätzen zu verkaufen. 

Allerdings stammen auch die meisten Produktfälschen aus China, was auch Amazon in der Vergangenheit immer wieder in Schwierigkeiten gebracht hat (bestes Beispiel der Fall Birkenstock). Zwar will der US-Konzern mit dem neu angekündigten Project Zero diese ausmerzen, es bleibt allerdings abzuwarten, wie erfolgreich man tatsächlich gegen die Fälschungen vorgehen kann.

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