Coronakrise

Lokale Online-Marktplätze werden die Geschäfte nicht retten können

Veröffentlicht: 04.05.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 15.09.2020
Helfende Hand vor Ertrinken retten

Wochenlang durften stationäre Händler in ganz Deutschland ihre Geschäfte nicht öffnen. Um in Zeiten des Shutdowns aufgrund der Corona-Pandemie dennoch verkaufen zu können, versuchten sich viele Verkäufer am Online-Handel. Um die Ladenbesitzer dabei zu unterstützen, sind lokale Online-Plattformen in den letzten Wochen fast wie Pilze aus dem Boden geschossen. Diese Marktplätze stellen für den Handel allerdings keine Rettung dar, so die Prognose des IFH Köln.

Lokale Plattformen gehen gegen Amazon und Co. unter

Zwar sind lokale Online-Marktplätze für Händler, die bisher noch keinen E-Commerce betrieben haben, eine gute erste Anlaufstelle, allerdings warnt das IFH Köln davor, zu große Erwartungen an diese zu stellen. Die klare Ansage des Brancheninsiders: „Lokaler Vertrieb online wird keine Corona-Ausfälle kompensieren können.“

Diese Aussage wird auch durch den aktuellen Corona Consumer Check, einer Befragung zum Kaufverhalten in der aktuellen Pandemie, unterstützt. Laut dieser setzen Online-Shopper auch in der aktuellen Krise lieber auf die großen Anbieter. Während 62 Prozent der Studienteilnehmer Amazon für ihre Online-Einkäufe nutzen, gaben nur 12 Prozent an, auf lokalen Online-Marktplätzen zu shoppen. Davon war es vorrangig die jüngere Zielgruppe zwischen 18 und 29 Jahren, die ohnehin online viel unterwegs ist, welche in den vergangenen Wochen auch lokale Plattformen genutzt hat.

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Die Mischung macht's

Nach Ansicht des IFH Köln können solche Marktplätze die kleinen lokalen Geschäfte zwar nicht komplett retten, allerdings stellen sie die Weichen dafür, den Fokus etwas mehr in Richtung Digitalisierung zu richten. Damit ergibt sich für lokale Geschäfte die Möglichkeit, auch nach der Krise über mehrere Kanäle verkaufen zu können. Die Mögligkeiten dafür sind in jedem Fall gegeben, denn der Corona Consumer Check zeigt, dass mit 66 Prozent die Mehrheit der Deutschen bereit ist, die lokalen Anbieter zu unterstützen.

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