Ama-Zone

Amazon braucht den Prime-Day dieses Jahr doch gar nicht!

Veröffentlicht: 23.07.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 22.10.2020
Amazon Prime Day: Bild der Website

In der Reihe „Ama-Zone“ grübelt Tina Plewinski über die vielfältige Welt von Amazon: über Vor- und Nachteile des Online-Riesen, neue Entwicklungen, trendige Hypes, die unablässigen Machtbestrebungen des Konzerns und – im aktuellen Teil dieser Reihe – über Amazons Schnäppchen-Event, den Prime Day.

Dieser Sommer ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Es ist der erste Sommer seit Jahren, in dem der Amazon Prime Day nicht stattfindet und Schnäppchenjäger demzufolge eine Hatz weniger verbuchen können. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern die hitzigen Tage und das alljährlich grassierende Sommerloch genutzt, um den Kunden mit dem Mega-Schnäppchen-Tag richtig einzuheizen und die eigenen Umsätze ordentlich nach oben zu treiben.

Das Einzige, was in diesem Jahr allerdings grassiert, ist das Coronavirus. Und das hat Amazon bekanntermaßen schon so einige Probleme bereitet. – Nicht etwa, weil die Kunden dadurch ausgeblieben wären und die Geschäfte in ein tiefes Loch gerissen hätten. Ganz im Gegenteil: Die Nachfrage im Online-Handel war so gewaltig, dass der Konzern manche Produkte priorisiert verschicken und andere hingegen vernachlässigen musste, um dem riesigen Bedarf nachzukommen.

Seismische Kräfte wirken im Handel 

Auch verschiedene Studien belegen diese Entwicklung: So hat beispielsweise der britische Verpackungshersteller DS Smith eine Umfrage unter 2.000 Erwachsenen in Deutschland durchgeführt. Das Ergebnis: Sechs von zehn Befragten (59 Prozent) gaben an, im Rahmen der Coronakrise mehr online eingekauft zu haben als vorher. Und fast neun von zehn Deutschen (87 Prozent) wollen demnach auch künftig mindestens im gleichen Maß online shoppen, eventuell sogar mehr. 

Eine recht anschauliche Einschätzung hat daher auch Stefano Rossi, CEO von DS Smith Packaging, vorgenommen: „Es hat eine seismische Verschiebung in der Art und Weise gegeben, wie Verbraucher einkaufen“, sagte er. Es handle sich also um Prozesse, die den Handel grundlegend erschüttern und verändern. Und das hat eben auch Auswirkungen auf Amazon.

Amazon kann nicht anders, als gewinnen

Ergo: Amazon ist in diesem Jahr nicht auf den Prime Day angewiesen. Es gibt kein Sommerloch und keine Umsatzeinbrüche, die durch Schnäppchen-Schlachten abgepuffert werden müssten. Dass Amazon den Shopping-Feiertag also nach hinten verlagert, ist nicht verwunderlich. Nach aktuellem Stand soll er ja gerüchtehalber im Oktober stattfinden – und könnte demnach auch als eine Art vorgezogener weihnachtlicher Shopping-Startschuss gelten. Ob sich das Event dann mit dem alljährlichen Cyber-Brimborium ins Gehege kommt, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur eins: Amazon geht mal wieder als Gewinner aus einer kritischen Situation hervor und zeigt, dass dem Konzern gewinnen einfach im Blut liegt.

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