Der frühe Vogel

Amazon öffnet FBA-Programm für den Versand in die Schweiz

Veröffentlicht: 01.10.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 01.10.2020
Amazon Pakete

Am 1. Januar 2019 trat in der Schweiz das Mehrwertsteuergesetz in Kraft, damit wurden auch Kleinsendungen im Wert von unter fünf Schweizer Franken aus dem Ausland steuerpflichtig. Amazon selber hat daraufhin die Lieferung in die Schweiz gestoppt. Nun wird der Versand mit dem eigenen Fulfillment by Amazon-Programm wieder möglich gemacht. „In den kommenden Wochen werden wir damit beginnen, die Schweiz als Ziel für unser Versand durch Amazon Exportprogramm anzubieten. Ihre berechtigten Angebote mit Versand durch Amazon werden automatisch auf unseren europäischen Amazon Stores für Kunden in der Schweiz verfügbar gemacht“, zitiert die Internetworld eine Information an Amazons Verkaufspartner.

Zwar gilt das Mehrwertsteuergesetz in der Schweiz nach wie vor, allerdings scheint der Online-Händler sich nun an die Gegebenheiten angepasst zu haben. „Wir haben seither auf die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen hingearbeitet und können nun bestätigen, dass FBA-Sendungen zukünftig für Schweizer Kunden zur Verfügung stehen werden“, heißt es von einem Amazon-Sprecher. Der Konzern wird in Zukunft die Schweizer Zollgebühren sowie die Einfuhrumsatzsteuer vom Kunden direkt einziehen und sicherstellen, dass die korrekte Bezahlung an die Schweizer Steuerbehörden bei der Einfuhr der Sendung durchgeführt wird. Online-Händler, die das FBA-Programm nutzen, ihre Waren allerdings nicht in die Schweiz verkaufen möchten, müssen dem Export im Seller Central widersprechen, wie die Internetworld berichtet.

Galeria Karstadt Kaufhof beendet Insolvenzverfahren 

Bahn frei für den Neustart von Galeria Karstadt Kaufhof. Das Amtsgericht Essen hat nach Informationen der Süddeutschen Zeitung das Insolvenzverfahren der deutschen Warenhauskette aufgehoben, Anfang April musste der strauchelnde Konzern Rettung in dem Schutzschirmverfahren suchen. „Galera Karstadt Kaufhof ist ab 1. Oktober schuldenfrei und hat eine starke Kapitalbasis. Es waren harte Wochen für uns alle, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt aber schauen wir nach vorn“, heißt es von GKK-Chef Miguel Müllenbach in einem Interview mit der Bild am Sonntag.

Die Sanierungspläne bedeuten aber auch den Jobverlust von rund 4.000 Mitarbeitern, mehr als 40 Warenhäuser sollen geschlossen werden. Als positiv zu bewerten ist, dass deutlich mehr stationäre Geschäfte erhalten bleiben sollen. Fast 130 Läden werden weiterbetrieben. In Zukunft will sich Galeria Karstadt Kaufhof mit dem eigenen Angebot verstärkt an die regionalen Gegebenheiten der Standorte ausrichten und den Fokus klar auf den Online-Handel legen.

Kleinunternehmen profitieren nicht von der Mehrwertsteuersenkung

Seit drei Monaten ist die Mehrwertsteuersenkung hierzulande aktiv, so richtig zündet der Schritt allerdings noch nicht. Laut einer Umfrage unter 2.300 Kleinunternehmen und Selbstständigen konnten lediglich drei Prozent der Befragten angeben, dass ihre Kunden in den vergangenen Monaten mehr gekauft haben. Bei sieben Prozent gingen die Ausgaben der Kunden sogar zurück. Mit 82 Prozent zeigten sich beim Großteil keine Veränderungen durch die bis Ende des Jahres begrenzte Steuersenkung. Entsprechend nüchtern fällt auch das Fazit aus: 76 Prozent der Unternehmer sind der Überzeugung, dass die Maßnahme kein Konjunkturtreiber wird, so das zentrale Ergebnis einer Befragung des Steuersoftwareanbieters Lexware.

Eine der größten Sorgen der Politik, dass Unternehmen die Mehrwertsteuersenkung nicht an ihre Kunden weitergeben würden, konnte sich laut dem Handelsblatt allerdings und nicht bestätigen. Demnach geben zwei Drittel der befragten Kleinunternehmen die Senkung komplett an ihre Kunden weiter, unabhängig davon, ob sie von der Wirkung überzeugt sind oder nicht.

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