Der frühe Vogel

Amazon macht Angabe des Logistikers verpflichtend

Veröffentlicht: 16.12.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 16.12.2020
Amazon Pakete

Amazon schraubt mal wieder an den eigenen Prozessen und hat jetzt bekannt gegeben, dass ab kommendem Jahr Verkäufer den für den Versand beauftragten Logistiker angeben müssen. „Ab dem 2. Februar 2021 müssen Sie bei der Versandbestätigung für vom Verkäufer versendete Bestellungen den Namen des Transportunternehmens und den Lieferservice angeben. Ohne diese Informationen können Sie Ihre Bestellung nicht versenden“, heißt es laut einem Eintrag im Sellerforum im Schreiben des Online-Händlers.

Verzögerungen bei der Versandbestätigung können laut Amazon zum vorübergehenden Entzug der Verkaufsberechtigung führen, wie es weiter heißt. Zusätzlich werden Bestellungen von Amazon automatische storniert, „wenn seit dem voraussichtlichen Datum der Versandverfügbarkeit 7 Tage vergangen sind und Sie den Versand noch nicht bestätigt haben.“ Nach eigenen Angaben will der US-Konzern mit diesem Schritt das Einkaufserlebnis der Kunden verbessern und die Verkäufer vor möglichem negativen Feedback schützen. 

Neben dem Transportunternehmen und der Versandart soll ab Februar außerdem die Sendungsverfolgungsnummer angegeben werden. Diese Aufforderung trägt in der Information allerdings den Zusatz „soweit möglich“, nach jetzigem Kenntnisstand ist diese Angabe, im Gegensatz zum Namen des Logistikers, also keine Pflicht. 

Weihnachtsgeschäft wird für Einzelhändler zum „Fiasko“

Eigentlich sollte der Jahresendspurt und das damit einhergehende Weihnachtsgeschäft noch einmal ordentlich Umsatz in die sonst so klammen Kassen der stationären Einzelhändler bringen. Der jetzt beschlossene Lockdown wird dem allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. Der Branchenverband HDE geht im November und Dezember von einem Umsatzminus von rund sieben Prozent aus, bislang hoffte man auf ein Wachstum von 1,2 Prozent auf fast 104 Milliarden Euro. Das sonst so umsatzstarke Jahresende könnte nun für viele Händler zum „Fiasko“ werden, so Reuters.

Für das Gesamtjahr bedeuten die zeitweisen Schließungen des stationären Handels ein Minus von 2,7 Prozent bzw. rund 13 Milliarden Euro. Der HDE fordert deshalb bei der Verteilung der finanziellen Hilfen vom Staat eine Gleichbehandlung, für den Dezember solle die Branche mit der Gastronomie in Sachen Umsatzausgleich gleichgesetzt werden.

Rekordentschädigung bei Pinterest

Eine ehemalige Managerin hatte im Sommer die Fotoplattform Pinterest wegen Geschlechterdiskriminierung und ungerechtfertigter Kündigung verklagt. Unter anderem warf sie dem Unternehmen vor, Frauen in hochrangigen Positionen auszuschließen. Sie selber hätte als Chief Operating Officer nach eigenen Angaben sowohl den Umsatz bei Pinterest verdoppelt als auch die Zahl der Abonnenten verdreifacht. Dennoch sei ihr gekündigt wurden. Das ließ sich die ehemaligen Managerin nicht gefallen und zog vor Gericht. In einem Vergleich konnte sie sich mit dem Konzern jetzt einigen und erhält stolze 22,5 Millionen Dollar, wie die FAZ schreibt. Davon will die ehemalige Pinterest-Angestellte 2,5 Millionen Dollar an gemeinnützige Organisationen spenden, die Frauen und unterrepräsentierte Gruppen in der Technologie-Industrie unterstützen.

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