Konkurrenz für Shopify & Co.?

Amazon übernimmt Shopsystem-Anbieter Selz 

Veröffentlicht: 18.02.2021 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 18.02.2021
Amazon-Logo

Amazon hat Selz, einen australischen Anbieter für Shopsysteme, übernommen, wie der Konzern am 16. Februar bestätigte. „Wir freuen uns, dass Selz zu Amazon gekommen ist, um seine Mission der Unterstützung von Kleinunternehmen und der Begeisterung von Kunden fortzusetzen“, zitiert das US-Portal Retail Dive aus einer Erklärung des Konzerns. 

Die Übernahme habe Selz bereits Mitte Januar angekündigt. Dies blieb bis vor Kurzem unentdeckt, als der Brancheninsider Rick Watson aus den USA vor wenigen Tagen via LinkedIn auf den Verkauf hinwies.

Aktuell könnten sich keine neuen Händler auf der Plattform anmelden, darüber informiert aktuell ein Banner auf der Webseite. Allerdings solle sich für jene, die Selz bereits verwenden, sowie auch für deren Kunden nichts ändern, heißt es außerdem im Blogpost des Selz-Gründers Martin Rushe. 

Tritt Amazon in Konkurrenz zu Shopify? 

Die 2013 gegründete Plattform Selz mit Hauptsitz in Sidney ist darauf spezialisiert, kleineren und mittleren Handelsunternehmen den Einstieg in den Online-Handel zu ermöglichen, u. a. auf verschiedene Marktplätze sowie bei Facebook oder Google Shopping oder durch die Eröffnung eigener Online-Shops. Eine Dienstleistung, die gerade in der aktuellen Situation von vielen stationären Händlern aufgrund der coronabedingten Lockdown-Bedingungen verstärkt nachgefragt wird. 

Amazon hatte mit dem Amazon Webstore bis 2015 einen eigenen Dienst, der kleinen Firmen erste Schritte im Online-Business ermöglichte. Inzwischen haben sich andere Shopsystem-Anbieter, u. a. Shopify, Woo Commerce oder Bigcommerce etabliert – zu denen der Online-Riese nun erneut in Konkurrenz trete, schreibt CNBC zur Übernahme. Das Marktplatzgeschäft über Dritthändler macht einen wesentlichen Teil an Amazons Gesamtumsatz aus. 

Ob Amazon mit der Übernahme tatsächlich als Konkurrenz zu Shopify auftritt, ist zumindest fraglich. Einer Auswertung von OMR mit dem Tool Builtwith zufolge werden mit Selz rund 2.100 Seiten betrieben – zum Vergleich: Shopify betreibt 1,5 Millionen Webseiten, bei WooCommerce sind es 4,4 Millionen. Laut Rick Watson sei es allerdings „wahrscheinlich, dass Amazon Selz als einen gangbaren Weg sah, um schneller in den Markt einzutreten“.

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