Der frühe Vogel

Zalando hebt nach sattem Kundenwachstum die Jahresprognosen an

Veröffentlicht: 06.05.2021 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.05.2021
Zalando-Kartons auf einem stapel

Für das erste Quartal 2021 hat der Moderiese Zalando eine starke Bilanz gezogen: Das Bruttowarenvolumen (GMV) wuchs um 55,6 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Euro und auch beim Umsatz konnte mit Blick auf den Vorjahreszeitraum ein kräftiges Plus in Höhe von 46,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro verzeichnet werden. Das bereinigte Ebit erreichte einen Wert von 93,3 Millionen Euro. Als Treiber des Wachstums gelten nach wie vor die steigende Nachfrage nach digitalen Angeboten sowie das Partnergeschäft. Profitieren konnte man zudem von einer niedrigen Retourenquote. Ein beeindruckendes Wachstum sei darüber hinaus bei der Zahl der Neukunden verzeichnet worden – seit 2013 wurde hier der größte Schub registriert. Die Zahl der aktiven Kunden gibt Zalando zum Ende des Quartals mit 41,8 Millionen an.

„Zalando hat im ersten Quartal 2021 sein bislang stärkstes Wachstum seit dem Börsengang 2014 erzielt. Wir sehen, dass sich unser Plattformgeschäft immer schneller entfaltet und Vorteile für Kund*innen und Partner*innen gleichermaßen schafft. So kommen wir unserem Ziel, der Starting Point for Fashion zu sein, mit großen Schritten näher”, kommentiert Finanzvorstand David Schröder die Entwicklung.

Auf Basis des erfolgreichen ersten Quartals sah sich Zalando in der Lage, die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2021 anzuheben: Das GMV-Wachstum soll sich 2021 voraussichtlich im Bereich zwischen 31 und 36 Prozent und Werten zwischen 14,0 und 14,6 Milliarden Euro befinden. Das Umsatzwachstum peilt das Unternehmen zwischen 26 und 31 Prozent sowie Werten zwischen 10,1 und 10,5 Milliarden Euro an. Bei 400 bis 475 Millionen Euro soll zudem das bereinigte Ebit liegen. 

Um das Wachstum stemmen zu können, will Zalando sein bestehendes Logistiknetzwerk erweitern: Bis 2023 sollen die aktuell zehn Logistikzentren auf eine Zahl von 15 anwachsen. „Zwei Zentren in Rotterdam und Madrid stehen kurz vor der Fertigstellung und werden 2021 den Betrieb aufnehmen. Die Bauarbeiten an drei neuen Logistikzentren in Frankreich, Deutschland und Polen starten in den kommenden zwölf Monaten”, heißt es weiter. 

PayPal mit massivem Gewinnsprung

Auch für PayPal hätte das Jahr kaum besser beginnen können, denn die Geschäfte des Zahlungsdienstleisters werden auch weiterhin von der Coronapandemie beflügelt: In den ersten drei Monaten 2021 kletterte der Betriebsgewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 162 Prozent auf 1,0 Milliarden US-Dollar, wie das Handelsblatt berichtet. Auch bei den Erlösen wird ein deutliches Plus sichtbar: Sie stiegen um 29 Prozent auf 6,0 Milliarden Dollar.

Dass sich der Handel in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen, Lockdowns und Kontaktsperren in vielen Bereichen zunehmend ins Internet verlagert hat, wovon PayPal nun profitiert, wird auch am abgewickelten Zahlungsvolumen deutlich: Dieses verzeichnete ein Wachstum um 50 Prozent auf 285 Milliarden Dollar – ein neuer Rekordwert für den Zahlungsdienstleister. Darüber hinaus konnten 14,5 Millionen neue aktive Kunden hinzugewonnen werden.

Die hervorragenden Zahlen machten sich auch auf dem Börsenparkett bemerkbar: Die Aktie von PayPal konnte nachbörslich zunächst um mehr als vier Prozent zulegen. Und der Höhenflug soll auch in den kommenden Monaten weitergehen, denn für das laufende Quartal wurde ebenfalls ein kräftiges Wachstum in Aussicht gestellt, wodurch auch die Jahresziele angehoben werden konnten.

Markus Braun will von Wirecard-Betrug nichts gewusst haben

Im Zuge der Untersuchungen rund um den Wirecard-Skandal gibt sich Markus Braun, ehemaliger Chef des insolventen deutschen Zahlungsabwicklers, unwissend. Über seinen Kommunikationsberater Dirk Metz ließ er gegenüber der Wochenzeitung Zeit verlauten, dass er nichts von den Betrügereien seines Konzerns gewusst und davon selbst erst aus den Ermittlungsakten erfahren habe, heißt es bei Reuters. „Markus Braun legt entschieden Wert auf die Feststellung, dass er von diesen Schattenstrukturen und Veruntreuungen nichts wusste“, wird Metz zitiert.

Dagegen verweist Braun auf seinen früheren Mitvorstand Jan Marsalek, der aktuell polizeilich gesucht wird und sich auf der Flucht befindet. Dieser könne sicherlich einen Beitrag zur Aufklärung leisten und sich zum Verbleib des Geldes äußern.

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