Der frühe Vogel

Amazon beschlagnahmte letztes Jahr zwei Millionen Produktfälschungen

Veröffentlicht: 10.05.2021 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 10.05.2021
Smartphone mit Amazon-Logo auf dem Display

Produktfälschungen sind im digitalen Handel nach wie vor ein Problem. Auch Amazon kämpft seit jeher gegen Plagiate, die Betrüger über den Online-Marktplatz vertreiben. Wie groß das Problem tatsächlich ist, unter dem nicht nur Kunden, sondern auch Händler und Marktplatzbetreiber leiden, wird vielleicht in Ansätzen deutlich, wenn man sich aktuelle Zahlen anschaut: Amazon hat nach eigenen Aussagen im Jahr 2020 zwei Millionen gefälschte Artikel in seinen Logistiklagern entdeckt und vernichtet, schreibt Heise Online unter Berufung auf Amazons jüngsten Bericht rund um den Kampf gegen Plagiate.

Allerdings legt der Bericht zugleich nahe, dass die Rate der Fälschungen im Vergleich zu originalen Produkten verschwindend gering ausfalle: Beschwerden über potenzielle Produktfälschungen habe man laut Amazons Bericht nur bei weniger als 0,01 Prozent der verkauften Produkte registrieren können. Wie hoch die absoluten Zahlen waren, hält der Marktplatzbetreiber jedoch unter Verschluss.

Die Strategien, mit denen Amazon versucht, Produktfälschern Einhalt zu gebieten, sind grundsätzlich vielfältig: Amazon setzt etwa Algorithmen und maschinelles Lernen ein, kooperiert mit externen Unternehmen wie Logistikern und Behörden, hat ein Selbsthilfe-Tool für Marktplatzhänder gestartet oder aber die Anmeldebedingungen für seinen Marketplace verschärft. Mithilfe der letzten Strategie konnte das Unternehmen nach eigenen Aussagen überdies eine Vielzahl unberechtigter Anmeldungen gestoppt werden: 2020 „hätten lediglich sechs Prozent der Versuche, einen Händler-Account zu registrieren, den Prozess der Verifizierung bestanden“, schreibt Heise weiter. Alles in allem sollen im vergangenen Jahr sechs Millionen Registrierungsversuche gescheitert sein.

Zalando-Chefs erhalten 130 Millionen Euro

Die Pandemie hat Zalando beflügelt – und das nicht nur im vergangenen Jahr, sondern auch 2021: Erst in der vergangenen Woche teilte die Modeplattform Zalando mit, dass man im ersten Quartal 2021 äußerst erfolgreiche Geschäfte vorweisen konnte. Das Umsatzplus lag etwa bei 46,8 Prozent und 2,2 Milliarden Euro und auch die Zahl der aktiven Kunden konnte weiter vorangetrieben werden (wir berichteten). Dies macht sich nach Angaben der FAZ auch in den Geldbeuteln der Führungsriege deutlich: Rubin Ritter, der jüngst ausgeschiedene Ko-Vorstandschef durfte sich demnach über 53,3 Millionen Euro freuen. Robert Gentz und David Schneider, die bis zum März zusammen mit Ritter das Führungstrio bei Zalando bildeten, erhielten ein Salär von rund 40,5 Millionen Euro.

„Zwar bekommen alle drei jeweils nur ein Festgehalt in Höhe von jährlich 65.000 Euro – hinzu kommen aber hohe Beträge aus aktienbasierten mehrjährigen Vergütungsprogrammen [...]. Sie berechtigen die Manager zum Kauf einer bestimmten Anzahl neuer Aktien zu einem festgelegt niedrigen Preis“, wird das Prozedere beschrieben. Die hohen Saläre basieren demnach auch auf dem guten Aktienkurs, der in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches gestiegen ist.

ECE erließ Händlern Miete

Besonders viele stationäre Händler sind durch die Coronakrise und die Lockdown-Maßnahmen schwer getroffen. So auch ECE, der größte Betreiber von Shoppingzentren in Deutschland. Unternehmenschef Alexander Otto bezeichnete die Pandemie in einem Interview mit dem Handelblatt als echten „Schock für das System“. Um Händler in den rund 200 Shoppingcentern vor dem Ruin zu retten, habe sein Unternehmen bislang auf mehr als 150 Millionen Euro an Mietkosten verzichtet. Beziffern könne man den Wert noch nicht genau, da die Lockdown-Maßnahmen noch anhalten.

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