Der frühe Vogel

Amazon stellt Prime Now ein

Veröffentlicht: 25.05.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 22.06.2022
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Amazon stellt seinen Express-Lieferdienst Prime Now als eigenständige Marke und Plattform ein. Wie das Unternehmen mitteilt, sollen die dazugehörige App und die Website bis Ende 2021 weltweit vom Markt verschwinden. Kunden in Indien, Singapur und Japan sind offenbar als erste betroffen: Hier sei Amazon Prime Now bereits eingestellt worden. 

Die schnellen Lieferoptionen sollen aber nicht eingestellt werden: Vielmehr werde das Kundenerlebnis von Prime Now in die Amazon-App und -Website übertragen. So stehe die Lieferung innerhalb von zwei Stunden künftig auch für Amazon Fresh, Whole Foods Market und andere lokale Geschäfte von Amazon zur Verfügung. Insgesamt soll das gewohnte Einkaufserlebnis nahtloser gestaltet werden, heißt es weiter. 

Doch ob das Einkaufserlebnis tatsächlich der einzige Auslöser für das Prime-Now-Ende ist, dürfte t3n zufolge zumindest „bezweifelt“ werden. Amazon habe zwar nie konkrete Zahlen zu Prime Now ausgegeben, vor zwei Jahren gab es aber einen kleinen Einblick in das Geschäft. Damals beendete Rossmann die Zusammenarbeit mit Prime Now und erklärte, dass „diese spezielle Art der ultraschnellen Zustellung nach Bestellung von unseren Kunden nicht nachgefragt wird“. 

Amazon hatte seinen Express-Lieferdienst Prime Now 2014 gestartet und seit 2016 dann auch nach Berlin und im Raum München angeboten. Mit dem Dienst konnten Kunden Produkte aus einem begrenzten Angebot bestellen und sich innerhalb einer Stunde oder in einem frei wählbaren Zwei-Stunden-Zeitfenster liefern lassen. 

Wirecard-Skandal: Klagewelle gegen Wirtschaftsprüfer erwartet

Die Wirtschaftsprüfer von EY stehen offenbar vor tausenden Klagen. Wie Heise berichtet, habe allein der britische Prozessfinanzierer Litfin mittlerweile Ansprüche von 20.000 Wirecard-Geschädigten gesammelt und bereite Klagen vor. Auch in Deutschland häufen sich die Klagen gegen die Wirtschaftsprüfer, die jahrelang falsche Bilanzen testiert hatten.

So seien beim Landgericht Stuttgart bislang 280 Klagen von Wirecard-Anlegern gegen EY eingegangen. Sie fordern rund 42 Millionen Euro Schadenersatz. Die Hälfte der Klagen habe das Landgericht aber nach München verwiesen, die Zuständigkeit bei den übrigen Klagen werde ebenfalls geprüft. 

Lieferando soll seine Fahrer sekundengenau überwachen

Der Essenslieferdienst Lieferando hat offenbar ein sehr genaues Bild darüber, wann welcher Fahrer wo ist. Das sollen personalisierte Fahrerdaten, die das Unternehmen durch das Auskunftsrecht der DSGVO herausgeben musste, laut Golem.de zeigen. Demnach werde aber nicht nur erfasst, wann ein Fahrer Bestellungen erhält, abholt und ausliefert: Der genaue Standort der Fahrer werde alle 15 bis 20 Sekunden weitergegeben.

Die Daten sollen bis in das Jahr 2018 zurückreichen. Vom Lieferando-Deutschland-Gesamtbetriebrat heißt es, hier liege „totale Überwachung“ vor, die „völlig unverhältnismäßig“ sei. Die angestellten Rider seien zudem nicht umfassend informiert. Oliver Klug, Sprecher von Lieferando, beteuerte dagegen, dass die Fahrer-App den geltenden Datenschutzbestimmungen entspreche. Die ermittelten Daten seien „unerlässlich, damit der Lieferservice ordnungsgemäß funktioniert“. Die Daten würden nicht für eine Leistungs- oder Verhaltenskontrolle genutzt.

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