DIY-Marktplatz wird Einhorn

ManoMano sammelt 355 Mio. Dollar ein und will Deutschland-Geschäft ausbauen

Veröffentlicht: 06.07.2021 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 06.07.2021
Philippe de Chanville und Christian Raisson

Do-it-yourself (DIY) ist beliebt und wurde in der Coronakrise noch populärer. Der in Frankreich gegründete DIY-Marktplatz ManoMano ist schon seit 2013 am Start und hat jetzt in einer Finanzierungsrunde 355 Millionen US-Dollar eingesammelt, wie das Unternehmen mitteilt. Mit der daraus resultierenden Bewertung von 2,6 Milliarden Dollar zählt der Online-Marktplatz jetzt auch als Einhorn. Damit werden Unternehmen bezeichnet, die mit mindestens einer Milliarde Dollar bewertet werden. 

ManoMano will „erste Anlaufstelle für alle Projekte rund um Heimwerken, Haus und Garten“ werden. Die sechs verschiedenen Länder-Plattformen erreichen derzeit nach eigener Angabe rund 50 Millionen Unique Visitors pro Monat und sieben Millionen Kunden in ganz Europa. „Indem wir Zugang zu einem hoch qualifizierten DIY-Publikum und einem umfassenden Angebot an kategoriespezifischen Dienstleistungen bieten, wollen wir auch der bevorzugte Partner für alle europäischen Händler sein, die ihr Online-Geschäft in unserer Branche ausbauen wollen“, hoffen die beiden Mitgründer Philippe de Chanville und Christian Raisson.

Marke und mehr Mitarbeiter: So will ManoMano in Deutschland expandieren

Das Unternehmen will mit dem Geld vor allem das Deutschland-Geschäft und den entsprechenden Marktplatz ausbauen. Deutschland ist für die Gründer nach Frankreich der wichtigste Markt, soll aber künftig sogar die Nummer Eins werden, wie Gründer Philippe de Chanville OnlinehändlerNews sagt. „Wir haben ein wachsendes Team von deutschen Kollegen, die sich gezielt um ihren eigenen Markt kümmern. Um unser Wachstum fortzusetzen, werden wir auch weiterhin neue Talente in ganz Europa rekrutieren – bis Ende 2022 tausend neue Mitarbeiter.“ Auch die Marke soll in Deutschland gestärkt werden. „Gerade im wettbewerbsintensiven deutschen Markt mit vielen großen Marken investieren wir, um ein Markenbewusstsein und Markenbindung zu schaffen.“ In TV-Sendern liefen im Jahr 2020 bereits Spots zur Prime Time, jetzt soll noch Online- und Radio-Werbung dazukommen. 

So will ManoMano deutsche Online-Händler gewinnen

ManoMano setzt dabei vor allem auf „langfristige Partnerschaften“ mit Online-Händlern, die unabhängiger von Amazon und Co. werden wollen. „Sobald wir mit einem Händler eine Partnerschaft eingehen, geht es uns darum, eine Win-Win-Beziehung aufzubauen. Viele unserer Partner sind Klein- und Mittelständische Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern“, sagt Christian Raisson. Drei Viertel der Händler auf manomano.de würden aus Deutschland stammen. Als Erfolgsbeispiel nennt ManoMano die Marke Electronic Star der Berlin Brands Group: Diese sei auf allen Portalen insgesamt um 290 Prozent gewachsen. 

Die Berlin Brands Group ist vor allem durch den Aufkauf von Amazon-Händlern in den Fokus geraten. Wir haben über dieses Geschäftsmodell bereits in einem eigenen Beitrag berichtet.

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